Reich ist dieses Land aber eigentlich erst 1948 mit der Entscheidung geworden, indem es beschloss sein Militär abzuschaffen und all das frei werdende Geld in das Bildungs- und Gesundheitssystem zu stecken.
Hach, das wäre schön... .
Ist es aber nicht. Costa Rica hat sein Militär nicht abgeschafft, es hat es umbenannt. Als einer der treuesten Vasallen der USA in Lateinamerika und als direkter Nachbar Nicaraguas ist das auch nicht weiter verwunderlich.
Die Militärausgaben Costa Ricas nennen sich heute "Ausgaben für staatliche Sicherheitskräfte" und sind die höchsten aller zentralamerikanischen Länder.
Das Gesundheitssystem Costa Ricas ist zweigleisig, die staatliche Krankenkasse ist flächendeckend ausgebaut, deckt aber nur rudimentär die Versorgung ab. Eine meiner Arbeitskolleginnen dort bekam einen Termin zum Krebs-Screening für zwei Jahre später, da war sie natürlich schon tot.
Privatversicherung ist für die Normalbevölkerung unerschwinglich.
Das Bildungssystem ist ungefähr auf dem Stand, auf dem es in anderen lateinamerikanischen Ländern in den 50er Jahren war. Schulpflicht ist sechs Jahre. Und das macht sich bemerkbar.
Es gibt sehr viele wirklich dumme Leute in Costa Rica.
Aber sie sind auch sehr friedlich.