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Avatar von kennie
  • kennie

mehr als 1000 Beiträge seit 04.12.2005

Ist leider nur die Spitze des Eisberges

Mir wurde das bewusst seit ich das Buch von Professor James Lowen kenne. Lies my teacher told me:

https://www.youtube.com/watch?v=okcfKaC87r4

Das bezieht sich auf Amerika. Er spricht aber auch darüber wie Geschichtsbücher für Schulunterricht gemacht werden. Er hat mehrere US-Schulbücher verglichen. Einerseits ist es noch verständlich, dass man Kinder nicht mit dem vollen Umfang der Blut- und Gewaltorgien der Geschichte der Menschheit konfrontieren kann.

Andererseits bekommen die Kinder - und später Erwachsenen - leider in den meisten Fällen nie beibebracht wie man historische Zusammenhänge analysiert oder die vielen Mythen und Lügen über unsere Eliten oder Vorfahren hinterfragt.

Überall läuft es darauf hinaus, dass die Kinder zu unmündigen Nationalisten erzogen werden, die aber bitte nicht zu weit gehen und Faschisten werden sollen. In Geschichtsbüchern der Briten oder Franzosen werden Verbrechen der Kolonialgeschichte verschwiegen. In der Ukraine werden offensichtliche Faschisten in ihren neuen Geschichtsbüchern gefeiert usw.

Aber auch bei alter Geschichte werden systematisch die Gewalt und schlimmen Aspekte verschwiegen, z.B. bei einer Belagerung und Sturm auf Mailand findet man in meinem alten Schulbuch nur ein vagen Satz. Die Stadt wurde niedergebrannt, geplündert, Frauen vergewaltigt und viele Bewohner ermordet - das kann man nicht daraus ablesen. Die Stadt wurde eingenommen.

Oder es hift auch zu vergleichen wie andere Beteiligte an einem Krieg das Ereignis in Erinnerung hatten. Wenn "wir" verloren hatten, z.B. gegen die Schweizer, weil die Habsburger sie erobern wollten, die Republiken auslöschen wollten und krachend scheiterten, wird der Grund einfach verschwiegen und natürlich auch, dass hier ein Imperium bei seinem Expansionsversuch verloren hat.

Der Übergang zur Blut- und Bodenideologie der Nazis ist fließend, wo die Herrmans-Schlacht als Erwachen des deutschen Volkes gefeiert wird. Davor gab es schon den Bau des Herrmanns-Denkmal. Wenigstens hat man bei der Germanen-Ausstellung in Berlin und dem Buch dazu ein anderes wissenschaftlicheres Geschichtsbild.

Selbst heute noch wird Genozid geleugnet, um nicht Raubkunst zurückgeben oder lächerlich kleine Reparationsforderungen zahlen zu müssen. Das hängt mit der Religion zusammen, wo es darum geht, dass alle an eine gemeinsame Ideologie glauben, selbst wenn viele Fakten gegen diese Mythen sprechen. Auch die wird den meisten Kindern von klein auf in ihr Denken eingeprägt. Damit legt man die Saat für faschistisches Denken und es ist tief verankert in der Psyche von den Meisten von uns (Hypothese von mir). Kaum ein Politiker oder Mitglied der Eliten outet sich als Atheist oder kritisiert stupides nationalistisches Verhalten wie es bei der deutschen Nationalmannschaft oder anderen Propagandaveranstaltungen zur Schau gestellt wird und dann die Titelseiten der Propaganda-Medien dominiert. Die Meisten versuchen davon sogar noch zu profitieren.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.06.2021 12:43).

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