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  • sonne.am

mehr als 1000 Beiträge seit 21.09.2007

"Entwarnung - Zensoren rudern zurueck"

Weber schrieb um 17:58

Hallo an Alle,

ich habe Euch gestern berichtet, dass Youtube auf Antrag von „Studio Hamburg“ meinen Film „Desinformation“ in allen drei Sprachen blockieren ließ. Heute morgen bekam ich eine email von Youtube, dass der Antrag zurückgezogen worden sei. Meine Filme sind wieder frei zugänglich.

Was ist passiert und wie geht’s weiter?

Ich hatte am Montag gedacht, der lange Arm des Kanzleramts hätte die Sperrung veranlasst, da wenige Stunden zuvor mein Artikel bei telepolis über die christdemokratischen Geschichtsfälscher (in Sachen Globke) veröffentlicht wurde. Vielleicht war es aber auch reiner Zufall, und ich bin wie viele Andere Opfer dieser Pest des neuen Urhebergesetzes geworden, das Youtube zur Prüfung zwingt, ob der hochgeladene Film Urheberrechte verletzt. Datenschützer, CCC u.a. hatten befürchtet, dass nun die großen Medien wie die ARD aber auch die Plattformen wie wild zensieren werden. Gemeint ist dieses völlig undurchsichtige Geflecht mit einer mehr oder weniger
durch-automatisierten Schrottsoftware, betrieben von intransparenten, sich aus der Verantwortung ziehenden windigen Dienstleistern, die eine Kopfprämie pro „erwischtes“ Video bekommen und natürlich soviel blockieren wie sie können. Das machen sie per Knopfdruck, ohne dass ein Richter da mitredet und ohne dass die betroffene Person rechtliches Gehör erhält. Es reicht ein entsprechender Algorithmus, für die Zensur unliebsamer Inhalte.

Genau das ist jetzt passiert! Es ist für mich prima, dass der Antrag von denen selbst zurückgenommen wurde. Das sollten wir aber nicht so stehen lassen, sondern den Fall vor Gericht bringen. In meinen Augen ist das neue Urheberrecht nicht verfassungskonform, und wir brauchen Präzedenzfälle. Dafür eignet sich der Film „Desinformation“ gut, weil ich vorher wusste, dass es mit dem NDR Ärger geben würde, habe ich mich rigide an die Vorgaben von § 51 des (in diesem Punkt nicht geänderten) Urheberrechts gehalten, also keine Bilder für meine eigene Illustration benutzt sondern nur wenige Passagen verwendet, die ich danach mit eigener Recherche kritisiere. Mein Anwalt wird jetzt an „Studio Hamburg“ schreiben und sie auffordern, 1) mir ihren Antrag zu schicken und 2) eine Unterlassungserklärung zu unterschreiben, in Zukunft auf solche rufschädigenden Aktionen zu verzichten. Wie „Studio Hamburg“/ ARD auf meiner homepage sehen, klage ich notfalls bis nach Straßburg; drei Verfahren sind dort (dank Eurer Hilfe) anhängig, die anderen auf dem Weg dorthin.

Hier nochmal die Spendenmöglichkeiten: Paypal: gaby.weber@gmx.net oder Comdirect DE532004 115501920743 00

Habt Ihr noch irgendwelche Vorschläge? Liebe Grüße, Gaby

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.06.2021 18:10).

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