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  • mbertd

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Re: Ich frage mich wie viel solche "claas"-en noch bei mainstream arbeiten?

Max L. schrieb am 27.12.2018 14:15:

Das ist natürlich Blödsinn (um es zurückhaltend auszudrücken). Also blöd fängt es schon an, wenn man dem anderen eine rein ideologische Sicht unterstellt, da fehlt mir gleich die Lust auf eine weitergehende Diskussion.

Moment: eine nicht belegte Pauschalaussage "Man wird sie aber ganz überwiegend bei den Mainstreammedien finden, weil dort der Effekt viel größer ist." ist exakt ideologisch. Dass diese Aussage offenbar von manchen auch ohne Belege als "wahr" gilt und keinen Widerspruch erzeugt, ist ja nun nicht meine Schuld.

Deshalb nur kurz: Seit wann müssen die Mainstreammedien nicht auf Klickzahlen (bzw. verkaufte Exemplare im Printgeschäft oder Einschaltquoten in TV und Radio) achten und seit wann gibt es keinen Druck, diese allesamt zu erhöhen, auf Teufel komm raus?

Natürlich "schadet" niemandem, wenn man auf Klicks und somit auf Werbeeinnahmen kommt. Aber die "etablierten" Medien sind nun einmal der Platzhirsch, und die "alternativen" wollen Marktanteil erobern. Daher stehen die unter einem besonderen Druck, ein sich deutlich unterscheidendes Profil zu verschaffen. Außerdem handelt es sich aus unternehmerischer Sicht meist eher um "Kleinunternehmen", die genau ein Produkt vermarkten, dadurch ist der ökonomische Druck schon unmittelbarer als bei Medien, die staatlich finanziert oder Teile von Konzernen sind.

Die "alternativen Medien" - gerne in Anführung, wenn's hilft -, die ich kenne, arbeiten in aller Regel auf Basis von Spenden und Zuwendungen und nur sehr begrenzt von Werbung.

Hmm, es wäre interessant, das mal in Einzelnen zu überprüfen. Mir fallen auf Anhieb nur kommerzielle Angebote ein: KenFM, EpochTimes, ASR, DWN.

Hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber rein spendenfinanzierte Vertreter der "Zunft" kenne ich keine.

Bei denen schreiben sehr häufig Autoren, die sehr wohl vor Ort waren oder immer noch sind - z.B. eine Karin Leukefeld -, während genau beim Mainstream das meistens nicht mehr der Fall ist. Dort ersetzen Agenturmeldungen diese Arbeit, und diese Agenturmeldungen werden dann von allen einfach übernommen.

Interessant. Wenn ich mir ansehe, was hier so zitiert wird, kann man gerade das nicht sagen. Wenn jemand alle möglichen Aspekte des Tagesgeschehen abdecken möchte, kann er ja kaum an allen Orten gewesen sein, über die er berichtet.

Du sagst "im Gegensatz" - das stimmt aber so nicht. Die meisten Sender und Zeitungen verfügen über Korrespondenten im Ausland. Für die Orte, wo es keine eigenen Korrespondenten gibt, kann man entweder Leute anreisen lassen, oder man verlässt sich auf Presseagenturen, die wiederum Leute vor Ort haben.

Es gibt noch viele weitere Argumente, die deine Ausführungen ad absurdum führen, und spätestens bei der Behauptung, es würden häufig "Verschwörungstheorien" "eingewoben", zeigt mir, woher dieser Wind weht.

Naja, kannst ja mal versuchen, dagegen zu argumentieren. Deine Behauptung, meine Argumentation sei falsch, reicht da leider nicht.

Verschwörungstheorien sind nun einmal ein wirksamer Klebstoff, die Gemeinde beisammen zu halten. Das beginnt schon mit der fast gebetsmühlenhaften Wiederholung von Begriffen wie "Mainstreammedien" oder gar "Lügenpresse". Allein das ist eine Verschwörungstheorie, weil behauptet wird, "die Medien" (die es so ja eigentlich gar nicht gibt) seien mindestens zentral und ideologisch gesteuert, oder sie produzieren gar systematisch Lügen. Das ist eine Verschwörungstheorie.

Ich bin privat mit einigen Journalisten befreundet. Und wir können uns sicher darauf einigen, dass deren Arbeit oft Beschränkungen unterliegt - etwa, worauf die Kundschaft zur Zeit überhaupt Lust hat und sicher auch mitunter, was der Chef oder der Geldgeber für eine Ausrichtung wünscht. Nur: das ist ja bei "alternativen" im Kern nicht anders, und - das ist in dem Kontext wichtiger - es gibt durch die Vielzahl konkurrierender Medienprodukte, die verschiedene Sichtweisen transportieren, am Ende doch noch ein gewisses Gleichgewicht. Und dass Journalisten generell unseriös arbeiten, ist eine Behauptung, die man beweisen muss, und da reicht ein Einzelfall nicht aus - eine Aussage von "alle" oder "die meisten" ist verdammt schwer zu beweisen.

Alles, was man da entgegnen könnte, wäre dann ja wieder eine "Verschwörungstheorie", also werde ich in diese Falle nicht tappen.

Wieso, bist Du doch schon?

Der rein ideologische Hintergrund deines Kommentars wird sich vielen auch so erschließen.

Aha, mein Kommentar ist also ideologisch und Deiner nicht? Ich glaube, ich habe ganz gut das Gegenteil zeigen können.

Die Motivation dafür würde mich interessieren, allerdings erwarte ich hierauf keine ehrliche Antwort.

Allein diese Frage hat schon so ein G'schmäckle. Warum macht jemand das? Im Normalfall würde man annehmen, dass jemand einfach so seine Meinung vertritt, weil ihn das Thema interessiert. Aber dann bräuchtest Du so eine Frage ja auch nicht stellen, es muss also noch "etwas anderes" geben - bezahlter Agent? Troll? Infokrieger?

Also für mich hast Du eben gerade eine ganze Kiste voll Ideologie und Verschwörungstheorie aufgemacht. Wir können ja einfach noch mal ansetzen und es mit Fakten und Argumenten versuchen, ich bin gern bereit, darauf einzugehen.

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