K3 schrieb am 04.07.2023 14:28:
Jeffrey D. Sachs und allen anderen vorgenannten Persönlichkeiten in den USA und Deutschland singen also "Putins Lied" – und tragen demnach dazu bei, "dass Rechtsextremismus in Deutschland expandieren kann"? Das ist absurd.
Ja, das wäre absurd, aber das ist ja auch das Gegenteil der von Haldenwang aufgestellten Implikation, aus der der Autor diese Aussage ableitet. Das hat Haldenwang nämlich garnicht gesagt.
Haldenwang sagte (Zitat aus dem Artikel):
"Indem aus Teilen dieser Partei heraus auch russische Narrative weitergegeben werden, weitergesteuert werden, trägt das dazu bei, dass Rechtsextremismus in Deutschland expandieren kann und auch in diesen Kreisen dann eben Putins Lied gesungen wird."
Nochmal kurz: Nicht irgendwer anders, sondern die AfD singt Putins Lied.
Und dies trägt dann dazu bei, dass Rechtsextremismus in Deutschland expandieren kann. Mehr sagt Haldenwang nicht.
Ich denke nicht, dass mit "diesen Kreisen" (nur) Teile der AfD gemeint sind,
sondern der expandierende Rechtsextremismus.
Wenn aber die AfD durch Verbreitung des russischen Narrativs
laut Haldenwang den Rechtsextremismus stärkt,
und Haldenwang das als "Putins Lied singen" bezeichnet,
dann gilt das wohl auch für andere,
die "das russische Narrativ verbreiten".
Und verschiedene historische Fakten werden von Jeffrey D. Sachs und anderen
zur Einordnung des Kriegs und seiner Ursachen mit herangezogen,
auch wenn sie Teil des russischen Narrativs sind.
Damit unterstellt Haldenwang ihnen,
den Rechtsextremismus zu fördern
und "Putins Lied zu singen",
also "russische Propoganda zu verbreiten".
Und schlussendlich:
Wer "russisches Narrativ verbreiten" (wertneutral)
als "Putins Lied singen" (nicht mehr wertneutral) bezeichnet,
ist auf jeden Fall propagandistisch unterwegs.
Denn damit werden historische Fakten
als russische Propaganda verunglimpft.