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Re: Der Krieg in der Ukraine, bei dem geschossen wurde, begann...

respicefinem schrieb am 04.07.2023 16:57:

Ein Krieg "beginnt" nicht so einfach, jemand fängt ihn an. Wer war das? Gegen wen? Hat die Ukraine 2014 Russland angegriffen?

Die Formulierung von Sachs ist nun mal Moskauer Narrativ.

Ja man kann das so formulieren. Aber dann muss man auch zugeben, dass Russland den Krieg 2014 angefangen hat. Durch den von Russland angezettelten Putsch im Krimparlament, der Besetzung der Krim durch die grünen Männchen.

Wir sollten zunächst einmal festhalten, dass noch vor den Ereignissen auf der Krim im Rahmen des Euromaidan mehrere Dinge geschehen sind:
1. am 19.01.2014 versuchen militante Maidananhänger das ukrainische Parlament zu stürmen und zu besetzen
2. bewaffnete Maidansympatisanten haben am 24.01.2014 Verwaltungsgebäude in Lwiw und 5 weiteren Städten gestürmt, besetzt und die dortigen Gouvaneure abgesetzt.
3. am 20.02.2014 erschießen Heckenschützen sowohl Demonstranten als auch Polizisten. Es sterben 80 Menschen. Eine 2017 erschienene Dokumentation des italienische Journalisten Gian Micalessin veröffentlicht Aussagen von mehreren Georgiern, die früher zu den Sicherheitskräften des georgischen Präsidenten Saakaschwili gehörten, und bezeugen dass sie speziell für Gewalt und Provokation gegen die Polizei angeheuert, ausgerüstet und ins Land gebracht wurden.

Engaged in Tbilisi by Mamuka Mamulashvili, Saakashvili's military adviser, they are charged with supporting - together with other Georgian and Lithuanian volunteers - the ongoing demonstrations in Kiev in exchange for a final payment of 5,000 dollars each. Armed with false passports, they arrive in Ukraine to coordinate demonstrations and provoke the Ukrainian police, initially without using weapons. The weapons enter the scene on February 18 and are distributed to various groups of Georgians and Lithuanians by Mamulashvili and other Ukrainian opposition leaders. "In each bag there were three or four weapons, there were Makarov pistols, AKM machine guns, carbines And then there were packs of cartridges". The following day Mamulashvili and the protest leaders explain to the volunteers that they will have to face a police assault on the Conservatory building and the Ukraine hotel. In that case - it is explained - it will be necessary to fire on the square and sow chaos. But one of the protagonists confesses that he has received another explanation, much more comprehensive. “When Mamulashvili arrived, I asked him too. Things are getting complicated, we have to start shooting - he replied we can't go to early presidential elections. But who are we going to shoot? I asked him. He replied that who and where didn't matter, you had to shoot somewhere just to sow chaos".

Diese massive Gewalt von Seiten der Maidananhänger und Unterstützer markiert den Beginn eines Bürgerkriegs in der Ukraine, der lange vor irgendeinem Ereignis auf der Krim oder im Donbas geschah, der die Gegenrebellion in der Ostukraine auslöste und mit der ATO der neuen (nicht gewählten) Regierung zur Niederschlagung dieser Gegenrebellion weiter ausuferte.

Russlands Verantwortung für die Aktionen im Donbass hat selbst der Kriegsverbrecher Girkin bestätigt. Will man ernsthaft behaupten, die Ukraine hätte einen Krieg gegen Russland angefangen? Auf ihrem eigenen Staatsgebiet?

Girkin hat z.B. in einem Interview 2017 bestätigt, dass er aus eigenem Antrieb und nicht im Auftrag gehandelt hat und auch keine Unterstützung erhielt. Er hat sich darüber hinaus massiv beschwert, dass die russische Regierung die Minsker Vereinbarungen als Lösung favorisierten, anstatt in die Ukraine einzumarschieren.

-Und was ist hier immer noch das Wichtigste, der Wunsch, Malofeev zu unterstützen, und dann bist du gegangen oder umgekehrt?
- Ich weiß nicht, was Malofeev will. Bitte wenden Sie sich mit diesen Fragen an Malofeev, was seine Wünsche waren. Ich hatte den Wunsch zu unterstützen. Alles, was in dieser Hinsicht getan werden konnte, habe ich getan. Ich hatte es von Anfang an. Es war nicht der Wunsch von jemand anderem, nicht Malofeevs Wunsch, es war mein Wunsch. Malofeev war übrigens nicht besonders begeistert von Donezk. Oder besser gesagt, es ist überhaupt nicht kaputt gegangen. Ich hatte in dieser Angelegenheit nicht die Unterstützung von Malofeev, sondern von Aksenov. Malofeev unterstützte situativ, weil er Aksyonov unterstützte. Aksyonov als intelligenter, gebildeter Mensch, zumal er selbst in Kiew lebt, sah erstens a) eine Chance, da er über ein eigenes Informantennetzwerk in der gesamten Südukraine verfügte, b) einen Wunsch, da er deren Oberhaupt wurde Auf der Krim verstand er völlig, dass die Beamten das nicht verstehen wollten und konnten. Das heißt, dass die Ukraine niemals einer Versöhnung zustimmen wird und auf Zeit spielen wird, bis sie ihre Kräfte stärkt, und dass auch die Krim ohne einen Landkorridor von Russland gebeugt sein wird. Auch ich als einer seiner engsten Berater habe das sehr gut verstanden.
(...)
- Es war Ihre Initiative?
- Es war meine Initiative, es war meine eigene, die bei weitem nicht die volle Unterstützung und nicht von allen fand, stellenweise stieß sie auf recht heftigen Widerstand. Aber wirkliche Unterstützung, die nötig war und die alles lösen konnte, bekamen wir nicht, also bruchstückhaft. Wenn ich eine Sonderoperation planen würde, eine echte Sonderoperation, dann würde ich sie meiner Meinung nach durchführen, wenn ich die Ressourcen und die Befugnis dazu hätte. Ich glaube, wir hätten mit Sicherheit Odessa erreicht und auch Charkow eingenommen.
(...)
- Also haben sie Plotnizki entfernt, was kommt als nächstes? Vereinigung von DNR und LNR?
- Der Kreml wird der Vereinigung der Republiken nicht zustimmen, solange diese Idioten zumindest die geringste Hoffnung auf dieses Minsk, auf die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen haben. Sie sehen, es ist für sie auch unrentabel, die Situation jetzt noch zu verschärfen, wie sie glauben.
(...)
- Braucht der Kreml Minsk?
- Kreml. Lassen Sie uns hier klarer sein. Die Interessen des Kremls und die Interessen Russlands sind unterschiedlich. Und manchmal sind sie gegensätzlich. Die Minsker Vereinbarungen sind das Maximum, für das sie sich durchgesetzt haben. Aus Angst vor ihrem eigenen Mut konnten sie sich nicht zurückgewinnen und begannen, einen Kompromiss zu suchen, aber mit denen, die ihnen keinen Kompromiss geben wollten.

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