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  • ramzessan

321 Beiträge seit 10.08.2022

Re: TP läßt einfach nicht locker

1. Die Ukraine war und ist nicht in der NATO, eine Aufnahme stand auf absehbare Zeit auch nicht bevor. Es gab daher keinen Anlaß, "wegen der NATO-Osterweiterung" die Ukraine anzugreifen.

Die Ukraine war also niemals nie ein Kandidat für eine Aufnahme in die NATO (warum eigentlich? Das klang öffentlich sehr anders. War uns das Wohl der Ukraine vor 2022 weniger wichtig als jetzt?), aber jetzt, seit sich die Situation in der Ukraine verschlechtert hat, seit nicht mehr "einfach so" umkehrbaren Handlungen hallt der Ruf nach einer Aufnahme in die NATO auf. Das was in manchen Köpfen den Krieg hätte verhindern können (und in manchen russischen Köpfen den Krieg ausgelöst hätte) wird jetzt verspätet als "Lösung" gefordert, nachdem der Krieg und der Schaden schon da ist. Warum und wofür?

2. Noch 2004 sagte Putin auf seiner eigenen Seite: "Russia’s relations with NATO are developing positively. The Russian President believes that any issues that arise can be resolved within the framework of the Russia-NATO council."

"eigene Seite". Kremlin.ru. Krankhafte Personalisierung ist aber typisch westlich. Ich weiß ja nicht was Sie denken -- ist "bundesregierung.de" Olaf's Persönliche Seite, nachdem Fr. Merkel Ihm persönlich die Credentials übergeben hat? 2004 ist übrigens 19 Jahre her. Ist in der Zwischenzeit nichts erwähnenswertes passiert? Es hat sich nichts geändert? Was hat Putin gegen Ende 2021 so gesagt?

3. Wie konnte dasselbe Rußland, das sich angeblich durch die Ukraine existenziell bedroht fühlte, zu Beginn der Krieges felsenfest davon überzeugt sein, daß es diese Ukraine in einer nur Tage dauernden "Spezialoperation" vernichtend schlagen und zu einem Vasallenstaat in Putins "Imperium" machen können würde? Was für eine seltsame "existenzielle Bedrohung" soll das denn bitte sein?

Können Sie die unterstrichenen Aussagen belegen? ("durch die Ukraine", so ganz allein?) Oder wollen Sie zugeben, dass hinter diesem Krieg mehr steckt?

4. Selenskyis berühmt gewordener Spruch "I don't need a ride, I need ammunition"...

Diesen Spruch gab es vermutlich nie, er beweist gar nichts. Der Westen war natürlich nie auf Krieg aus, deshalb hat er sich die letzten Jahre so zurückhaltend und diplomatisch verhalten. Die Ukraine wird übrigens gerade geopfert, vom Westen, live, aktiv und in Farbe, vor Ihren Augen. Gefällt Ihnen der Anblick nicht?

5. Die Russen haben von der finnischen Grenze fast alles abgezogen, was es da gab. Wie verträgt sich das mit der existenziellen Bedrohung? Die Antwort ist ganz einfach: überhaupt nicht.

Kann das womöglich daran liegen, dass die Ukraine und Finnland unterschiedliche Länder in unterschiedlichen Situationen sind? Das setzt natürlich das Verständnis voraus, dass Russland kein merkwürdig monolithischer und unverständlicher Blob ist. Haben Sie das?

Die "existenzielle Bedrohung" ist ein Popanz, eine Lüge und ein Vorwand, um den unprovozierten, völkerrechtswidrigen und völkermörderischen Krieg der Russen in der Ukraine zu rechtfertigen und zu verharmlosen. Da kann TP auch noch weitere dutzende von praktisch gleichlautenden Artikeln veröffentlichen, das ändert nichts an den Tatsachen. Und nichts daran, daß dieses penetrante, verlogene Russenpropaganda-Trommelfeuer einer Strafbarkeit gefährlich nahekommt.

Ausgerechnet Sie sollten Wörter wie "Lüge" besser nicht in den Mund nehmen. ("unprovoziert", hahahahaha. Wurde "Provokation" mitsamt Bedeutung aus dem deutschen Wortschatz gestrichen?) Wenn Sie sich Ihrer Sache so sicher sind -- warum haben Sie keine Argumente?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.07.2023 17:54).

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