Zum hundertsten Mal, die NATO-Osterweiterung ist NICHT der Grund für den russischen Angriffskrieg.
1. Die Ukraine war und ist nicht in der NATO, eine Aufnahme stand auf absehbare Zeit auch nicht bevor. Es gab daher keinen Anlaß, "wegen der NATO-Osterweiterung" die Ukraine anzugreifen.
2. Noch 2004 sagte Putin auf seiner eigenen Seite: "Russia’s relations with NATO are developing positively. The Russian President believes that any issues that arise can be resolved within the framework of the Russia-NATO council."
http://en.kremlin.ru/events/president/news/30679
3. Wie konnte dasselbe Rußland, das sich angeblich durch die Ukraine existenziell bedroht fühlte, zu Beginn der Krieges felsenfest davon überzeugt sein, daß es diese Ukraine in einer nur Tage dauernden "Spezialoperation" vernichtend schlagen und zu einem Vasallenstaat in Putins "Imperium" machen können würde? Was für eine seltsame "existenzielle Bedrohung" soll das denn bitte sein?
4. Selenskyis berühmt gewordener Spruch "I don't need a ride, I need ammunition" als Antwort auf den Vorschlag, in Warschau, Berlin oder London eine Exilregierung zu bilden, beweist, daß der Westen anfangs die russische (Selbst-) -täuschung über die Stärke der russischen Armee glaubte und keineswegs auf Krieg aus war. Ganz im Gegenteil, es deutet alles darauf hin, daß man bereit war, auch diesmal wieder klein beizugeben und die Ukraine zu opfern. Zur "Zeitenwende" kam es nach dem russischen Überfall (wie der Autor ja auch selbst schreibt) und nach dem überraschend erfolgreichen ersten Widerstand der Ukrainer - wie kann die also diesen Überfall "provoziert" haben!?
5. Die Russen haben von der finnischen Grenze fast alles abgezogen, was es da gab. Wie verträgt sich das mit der existenziellen Bedrohung? Die Antwort ist ganz einfach: überhaupt nicht.
Die "existenzielle Bedrohung" ist ein Popanz, eine Lüge und ein Vorwand, um den unprovozierten, völkerrechtswidrigen und völkermörderischen Krieg der Russen in der Ukraine zu rechtfertigen und zu verharmlosen. Da kann TP auch noch weitere dutzende von praktisch gleichlautenden Artikeln veröffentlichen, das ändert nichts an den Tatsachen. Und nichts daran, daß dieses penetrante, verlogene Russenpropaganda-Trommelfeuer einer Strafbarkeit gefährlich nahekommt.