shanghai schrieb am 11.11.2023 17:47:
Also ich hatte mich damals gewundert, warum sich die Russen zurück gezogen hatten. Die hatten gerade größere Erfolge erzielt, und ich wunderte mich sehr über deren Rückzug, zumal das Putin innenpolitisch in Schwierigkeiten brachte.
Doch mit der hier beschriebenen Geschichte macht es Sinn.
Nur leider kann man dann Putin nicht mehr als bekloppten Wahnsinnigen hinstellen. Und das wird einigen nicht gefallen.
Die russische Armee ist Anfangs an zu vielen Angriffsachsen mit zu schwachen Kräften vorgestossen, weil sie einen einfachen Sieg erwarteten. Die Erfolge am Anfang beruhten auf dem Überraschungsmoment. Die Ukraine hatte zum Zeitpunkt der Invasion nicht mobilisiert.
Hatten die russische Armee am Anfang vorstoßen können ohne viel Truppen für die Sicherung der Nachschubweg abstellen zu müssen, kamen mit der Mobilisierung der ukrainischen Streitkräfte mehr Truppen an die Front, die die Nachschubwege der russischen Armee bedrohten.
Wenn Putin erzählt, der Rückzug von Kiew sei ein Akt des guten Willens gewesen erzählt er Mädchen oder ist von inkompetenten Diplomaten umgeben. Wenn der Rückzug wirklich zur Stärkung der Friedensverhandlungen gewesen wäre hätte die Russische Seite sichergestellt, dass die Welt es weiß bevor sie sich zurückziehen bzw. hätten irgendwelche Vereinbarungen abgeschlossen.
Sie behaupten es hätte eine Vereinbarung gegeben, aber für mich klingt das ziemlich blauäugig und stümperhaft. Daher halte ich es für wahrscheinlicher, dass die russische Armee sich zurückziehen musste um ihre Kräfte zu konsolidieren.