Der Quatschbegriff "Globaler Süden" ist nicht einmal eine fest umrissene Menge von Staaten. Manche rechnen die BRICS-Staaten noch hinzu, was die ganze Sache besonders absurd macht. Denn die VR China und auch Indien sind längst große Industrienationen, die in etlichen Bereichen weltweit führend sind. Die passen zu einem Staat Haiti wie ein Turnschuh zum Fisch.
Im Kalten Krieg war es üblich, dass sich die Potentaten der Staaten der Dritten Welt einen der beiden Blöcke, also USA/EU oder Russland/VR China andienten und dafür reich beschenkt wurden. Manche Staaten wechselten auch oder bewegten sich dazwischen.
So war ein Indien durchaus pro-westlich, kaufte seine Waffen aber größtenteils bei der UdSSR.
Diese Ambivalenz hörte auch nach dem Zusammenbruch der sozialistischen Staaten nicht auf.
Das einzige Vebrechen des Westen ist es, die ganzen Staaten mit Hilfsgeldern und Entwicklungshilfe zugeschissen zu haben, statt diese zur Eigenentwicklung zu motivieren. So gibt es eine umgekehrte Korrelation zwischen dem Entwicklungsstand der Länder und dem Geld, das dort hineingepumpt wurde.
Im Netz viral gegangen ist dann sein Zitat von einem Teilnehmer aus einem Entwicklungsland, der Summers mit der Erklärung überraschte: "Von China bekommen wir einen Flughafen, von den USA Belehrungen".
Das dumme Gewäsch überrascht wirklich.
Das Land VR China betreibt, im Gegensatz zum Westen, keine Geldverschwendung, sondern eine knallharte Wirtschaftspolitik. Die verschenken keine Flughäfen, sondern lassen sich diese bezahlen. Da sind schon einige Staaten mit dem China-Engagement auf die Nase gefallen, weil die Chinesen eben nicht mit sich verhandeln lassen, sondern ihren Vorteil nutzen. Entweder bei der Rückzahlung der Kredite oder durch die Möglichkeit durch die Infrastrukturprojekte die arglos überlassene Monopolstellung auch zu nutzen.
Und hinterher kommen diese Staaten wieder angerannt und wollen vom Westen Geld, damit sie ihre Schulden bei den Chinesen bezahlen können.
Nein, im Grunde ist die Sache ganz einfach:
Fast alle Länder sehen die Verantwortung für den Krieg bei Russland und lehnen auch solche Eroberungen bei eigentlich völlig unstrittigen Gebieten ab. (Ja, das war mal so.)
Das ist die eine Seite.
Die andere Seite ist der große Basar der Käuflichkeit, bei dem dann jeder dieser Staaten versucht einen maximalen Vorteil für sich aus dieser Situation zu ziehen.
Da regiert die Käuflichkeit und das bessere Angebot. Das ist ja nicht so, dass nicht auch die Baerböckin mit dem großen Geldsack durch die Gegend rennen würde.
Und manche, wie z.B. die Türkei, machen ihren Deal mit beiden Seiten.
Wie heißt es so schön: Erst kommt das große Fressen und dann die Moral.
Ist aber auch klar. Nur ein kleiner Teil dieser Staaten ist wirklich eine Demokratie und wenn da jemand mit dem großen Geldsack vorbeikommt oder entsprechende, geldwerte Vorteile bietet, ist das sehr willkommen.
Das russische Öl, dass zu Dumpingpreisen nach Indien kommt, kurbelt kräftig die Wirtschaft an.
Dabei sollte der Modi folgendes nicht vergessen: Indien hat sogar mit 2 Atommächten einen ernsthaften Grenzkonflikt. Indien kann sich sehr schnell in einer ähnlichen Lage, wie die Ukraine befinden. Da werden dann Andere mit der Schulter zucken.