Es wird Zeit für eine Debatte fernab dieser Polarisierung. Dazu gehört die notwendige Kritik (und Selbstkritik) alternativer Medien ebenso wie das Beharren auf die Pflichten eines gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der sich, obwohl die Qualität nachweislich immer schlechter wird und das Vertrauen sinkt, immer noch als Maß aller medialen Dinge sieht. Zu Unrecht, wie die jüngsten Beispiele zeigen.
Wird nicht geschehen. Nicht nur weil:
- der politisch-mediale Komplex in seiner Selbstzufriedenheit sich "unangreifbar"wähnt
- durch die Finanzierung per Zwangsabgabe das ÖRR-System jegliche realistisch nachhaltige Möglichkeit von Protest&Boykott von vornherein auszuschließen versucht
- die Kritikfähigkeit und Selbstkritik deutscher Medien, insbesondere des ÖRR, seit Jahren auf einem (auch im internationalen Vergleich) unterirdischen Niveau ist (siehe etwa Klamroth).
- dies in der Konsequenz fast zwangsläufig zu einer Radikalisierung (mancher) alternativer Medien beitrug
- der "volkspädagogische" Impetus der "Leitmedien" als nützlich wahrgenommen wird von der (politischen) Klasse, welche die Meinungsführerschaft und Entscheidungsbefugnis über Haltungs- und Gesinnungsfragen für sich beansprucht.
Das ist keine VT von meiner Seite, sondern schlichte Desillusionierung mit der deutschen Medienlandschaft und der Mehrzahl ihrer Akteure.