...der vorletzte Woche versucht hatte, Seymour Hersh mit einer abenteuerlichen Übersetzung in der Tagesschau zu widerlegen, ist vom Sender wie eine heiße Kartoffel fallengelassen worden. Seit seinem Fauxpas hat man von ihm keinen Piep mehr gehörtTweet mehr gelesen. Ich denke, der Name ist auf alle Steinzeiten verbrannt. Dem kauft man keine Fakten™ mehr ab.
Interessant war vor allem sein Profil in einem bekannten deutschsprachigen Portal für berufliche Selbstdarstellung. Da gab er nicht nur an, fließend Englisch zu sprechen, sondern auch sein Master-Studium in den Fachbereichen Journalistik und Kommunikationswissenschaft in einem Jahr und 10 Monaten geschafft zu haben. Wie soll man so jemandem, der ansonsten nur diverse Praktika vorzuweisen hat, guten Gewissens Fakten abkaufen?
Seit gestern gibt es bei der Tagesschau eine neue Faktencheckerin. Sie ist knapp über 20 Jahre alt, hat bei einem Studentensender einmal die Woche den Chef vom Dienst gegeben und ist aktuell Schülerin an der Deutschen Journalistenschule. Beste Voraussetzungen also, um als Oberlehrerin in die Erwachsenenbildung einzusteigen.
Es gab mal eine Zeit, da arbeiteten beim ÖRR gestandene Journalisten mit entsprechender Berufserfahrung und Expertise, aber wenn die Tagesschau den Faktencheck den Schülersprechern und Selbstdarstellern überlässt, dann darf man sich nicht wundern, wenn die niemand mehr ernst nimmt. Der ÖRR hat sich selbst zum Auslaufmodell gemacht. Und das sage ich als ehemaliger vehementer Verfechter des ÖRR.