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Re: Du hast den Artikel nicht verstanden.

rationis schrieb am 10.10.2022 15:31:

murdock01 schrieb am 10.10.2022 14:42:

rationis schrieb am 10.10.2022 14:05:

...
Die Frage, die aber weder Sie noch irgend jemand anderes bislang beantworten mochte, ist: Wie genau soll unser Staat, unsere Presse und unsere Gesellschaft genau gegen russische und andere Desinformation vorgehen?
...

Nein, die grundlegende Frage ist, ob gegen Desinformation (oder was irgendjemand dazu erklärt) vorgegangen werden soll.
Es gibt da eine ziemlich einfache Antwort: die Grenzen zieht das Strafrecht. Ist eine Äußerung, Mitteilung, Information oder Aussage strafbar oder nicht? Wenn sie strafbar ist, ist das ein Fall für die Justiz. Ist sie es nicht, dann hat eine freiheitliche Gesellschaft diese auszuhalten. Ob sich irgendjemand von der Äußerung auf den Schlips getreten fühlt, ist kein valider Grund, zumindest nicht in einer freiheitlichen Gesellschaft.

Im Gegensatz zu Putin, werden hier nicht Menschen verprügelt, vergiftet oder nach Sibirien verfrachtet, wenn Sie etwas sagen, was der Regierung nicht gefällt.
Es findet hier auch nicht das Strafrecht Anwendung.

Mit welcher Begründung halten Sie es denn für illegitim oder amoralisch, Unwahrheiten als solche zu entlarven

Dagegen habe ich doch nichts. Es kann jeder die Wahrheiten verkünden, die ihm angemessen erscheinen.

und für alle sichtbar zu kennzeichnen,

Das wiederum hat etwas von Manipulation. Ob das in die eine oder andere Richtung geschieht, ist dabei nebensächlich.

insbesondere wenn sie im Rahmen eines hybriden Angriffs auf unser Land stattfinden

Was genau meinen Sie mit "hybrider Angriff auf unser Land"?
Sprechen wir über Angriffe gegen Dinge oder Personen oder sprechen wir um den Kampf um die Deutungshoheit?

und gezielt zur Destabilisierung der Gesellschaft eingesetzt werden?

Ob das russische (oder von Russland gesteuerte) Medien machen oder amerikanische (oder von den USA gesteuerte). Das Ergebnis ist immer eine Beeinflussung von außen. Dagegen hilft nur die Darstellung der gegenteiligen Meinung, letztendlich obliegt die Entscheidung aber demjenigen, der diese Meinung präsentiert bekommt.
Die Darstellungen der einen Seite und gleichzeitig das aktive Verhindern der Darstellung der anderen Seite sind das Problem.

Twitter oder Facebook machen das ja schon länger so bei Falschaussagen, die die Gesamtgesellschaft betreffen (z.B. dass Corona-Impfung Mikrochips enthält, mit denen alle Geimpften versklavt werden sollen), diese als Falschmeldung zu kennzeichnen.

Und diese Entscheidung den Menschen selbst zu überlassen kommt Ihnen nicht in den Sinn?

Also nochmal die Frage: Was genau treibt Sie an, gegen eine Entlarvung von Lügen zu sein, die uns schaden?

Anscheinend haben Sie da etwas missverstanden. Ich bin durchaus nicht gegen "Entlarvung von Lügen", ich habe aber etwas gegen einseitige Darstellung und die Behandlung mündiger Individuen als unreife Idioten.
Sicher, es gibt immer Menschen, die den Microchip-Unfug glauben, diese werden Sie aber nicht damit überzeugen, indem Sie diese niederschreien. Genauso, wie sie jemanden, der der Nato, den USA und der Ukraine eine Mitschuld an der aktuellen Situation gibt, nicht vom Gegenteil überzeugen können, indem Sie ihn niederschreien. Die besseren Argumente sollten die Diskussion bestimmen, nicht die lautesten.
Sicher ist es anstrengend, von der eigenen Meinung abweichende Äußerungen zu ertragen, aber in einer freiheitlichen Gesellschaft ist das der einzige Weg.
Ich habe hier bei TP keinen einzigen Forenten auf der Ignore-Liste. Sicher, manche Äußerungen lese ich nicht (mehr), weil ich weiß bzw. zu wissen glaube, was da kommt und keinerlei Erkenntnisgewinn daraus resultieren wird.
Alles andere muss ich halt aushalten ohne gleich immer nach "Sperrung" zu blöken.

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