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  • Pearphidae

mehr als 1000 Beiträge seit 14.11.2021

Re: Geiseln einem Mörder und Terroristen überlassen?

SundancerY2K schrieb am 13.07.2024 23:09:

Pearphidae schrieb am 13.07.2024 21:10:

SundancerY2K schrieb:

Hier nur ganz kurz, zu diesen einen Ihrer Punkte: "Waffenstillstände beenden das Sterben nicht zwangsläufig. Übereilt herbei geführt, werden sie meist gebrochen und legen sogar den Grundstein für weitere Kriege."

Sie haben recht, dass Waffenstillstände auch gebrochen werden können. Es kann aber durchaus auch sein, dass sie eingehalten werden. Und solange das passiert gilt: wenn keiner mehr schiesst wird auch keiner erschossen!
Und wenn der Waffenstillstand nicht hält? Was hat man dann konkret verloren? Dass dann ein Krieg tobt und Menschen sterben? Ernsthaft? Das hat man ohne Waffenstillstand doch garantiert!

Wäre es möglich gewesen, dass der Waffenstillstand, den man im Aprill 2022 bereits nahezu ausgehandelt hatte gehalten hätte? Wir wissen es nicht... Aber: Westliche Verhandlungsteilnehmer haben dem ganzen ja eine sehr realistische Chance zugesprochen. Wie viele Menschen könnten heute noch leben und bei bester Gesundheit sein? Hunderttausende....

Im Apri 2022 war gar nichts ausgehandelt gewesen und die Verhandlungen dauerten an, bis die Russen Mariupol überfielen. Ab da kamen von Russland keine Interessensbekundungen für Verhandlungen.

Nochmal: Waffenstillstände bringen gar nichts. Sie "vertagen" die Kämpfe und somit auch das Sterben lediglich. Was Sie ebenfalls ausblenden: Putin wollte die Ukraine "entnazifizieren". Wieviele Millionen Menschenleben wurden und werden noch immer durch die Gegenwehr der Ukraine gerettet? Hm?

Ich habe geschrieben: "dass der Waffenstillstand, den man im Aprill 2022 bereits nahezu ausgehandelt hatte" - das ist Ihnen offenbar entgangen...😉

Ganz im Gegenteil scheint Ihnen mein entgegen gehaltener Fakt entgangen zu sein - oder absichtlich ignoriert, um mich schmähen zu können?: Die Verhandlungen um Waffenstillstand und Frieden wurden auch nach Butcha weitergeführt und offiziell erst am 17. Mai (während der Belagerung von Mariupol) abgebrochen.

Und zu den Verhandlungen selbst schrieb Die Welt zuletzt:
"Kurz nach Russlands Überfall auf die Ukraine hatten Unterhändler auf beiden Seiten einen Friedensvertrag entworfen. Das 17-seitige Papier liegt WELT AM SONNTAG exklusiv vor. Selbst nach mehr als zwei Jahren Krieg erscheint der Deal im Nachhinein immer noch vorteilhaft."
https://www.welt.de/politik/ausland/plus251243756/Ukraine-und-Russland-Das-geheime-Dokument-das-den-Krieg-haette-beenden-koennen.html

Der Titel des Beitrages in Die Welt lautet im Übrigen:
"Das geheime Dokument, das den Ukraine-Krieg hätte beenden können"

Der Textausschnitt besagt: Die Unterhändler haben auf beiden Seiten einen Friedensvertrag entworfen. Es gibt offensichtlich zwei Entwürfe. Wo ist der zweite?

Und was steht denn sonst noch so hinter der Bezahlschranke des Artikels verborgen? Hm?

Es gab also bereits einen fertigen Entwurf für einen Friedensvertrag.
Ihre Aussage: "Im Apri 2022 war gar nichts ausgehandelt gewesen" ist schlichtweg falsch!

Es exisitierte nie einen Entwurf, der von beiden Seiten gemeinsam erarbeitet worden wäre, sondern bloß ein Papier, das Putin einer Delegation afrikanischer Regierungen als "Vertragsentwurf" (mit kyrillischer Schrift) präsentierte. Da es offensichtlich zwei Entwürfe gab, war dies dann vielleicht ein russischer Entwurf des Entwurfs?

"Der Entwurf, den Putin in die Kamera gehalten hat, war zudem auf den 15. April datiert. Die letzte Verhandlungsrunde war jedoch die in Istanbul am 29. März."

"Zwar wollte Russland den Dokumenten zufolge zusichern, die Ukraine nicht noch einmal anzugreifen. Allerdings hatte Russland das auch 1994 mit dem sogenannten Budapester Memorandum versprochen und später nicht eingehalten."

● https://www.tagesschau.de/faktenfinder/waffenstillstand-russland-ukraine-100.html

Und bitte sehen Sie es mir nach, dass ich bei der Einschätzung der Chancen für dieses Abkommen dann doch eher westlichen Diplomaten vertraue, nach deren Einschätzung eine mindestens 50%ige Chance bestanden hat, dass die Waffen nachhaltig schweigen - eine 50%ige Chance, dass heute Hunderttausende Menschen noch am Leben wären...

Ich kann Ihnen leider nicht nachsehen, die Namen der von Ihnen in Bezug genommenen Personen nicht genannt zu haben und bitte darum, diese nachzureichen.

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