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Avatar von Pearphidae
  • Pearphidae

mehr als 1000 Beiträge seit 14.11.2021

Re: Durch die hier favorisierte Verhandlungslösung aber erst recht nicht

hdwinkel schrieb am 12.07.2024 23:52:

FIAE-Flix schrieb am 12.07.2024 21:49:

hdwinkel schrieb am 12.07.2024 21:06:

pg_dump schrieb am 12.07.2024 12:08:

ist dabei aber nicht konsequent.
Wenn der Ukraine genügend Waffen geliefert würden um Putin aus dem
Lamnd zu vertreiben, dann wäre die Ukraine der Stärkere.
Und hätte nach seiner Logik also Recht.
Warum hat er nur ein Problem damit ....

Nein, der Autor plädiert nicht für das Recht des Stärkeren, er sagt das exakte Gegnteil, dass nach Wegen gesucht werden muss, dem Völkerrecht wieder Geltung zu verschaffen.
Das passiert aber nicht dadurch, dass sich jemand zum Richter und gleichzeitig Polizisten aufschwingt, der auch noch eine Rechnung offen hat mit dem Täter und als Krönung auch noch kräftig an der 'Rechtsdurchsetzung' verdient.

Dann bleiben wir mal im Bild: Inwiefern soll denn dem Recht dann eher wieder Geltung verschafft werden dadurch, dass man den Täter an der "Einigung" noch ordentlich verdienen lässt, indem er einen guten Teil der Beute behalten darf, keinen Schadenersatz leisten muss, dem Opfer jegliche zukünftige Verteidigungsmöglichkeit untersagen darf - und als Sahnehäubchen nicht mal zukünftige Nachteile in seinen Geschäftsbeziehungen haben soll?

Das fällt mir etwas schwer zu sehen...

Also wirklich niemand (außer der Id**t Trump vielleicht) behauptet, dass es eine einfache Möglichkeit gäbe, diesen Krieg zu beenden, noch dazu gerecht.
Hier beginnt die Stunde der Diplomatie.
Aber eine Weiterführung des Krieges macht es nicht leichter, sondern schlimmer.
Also muss am Anfang über ein Ende der Kämpfe gesprochen werden, denn das ist Voraussetzung für alles andere.

Welche Verhandlungsposition hat denn die Ukraine nächstes Jahr? Oder übernächstes?
Es werden weitere zehntausende Menschen tot oder versehrt sein.
Die Infrastruktur wird auch nicht besser. Die Wirtschaft kann sich unter Kriegsbedingungen nicht entfalten. Weitere Millionen Menschen verlassen das demographisch ohnehin gebeutelte Land und werden nicht zurückkommen.

Der Koreakrieg endete nach 4.5 Millionen Toten mit einem Waffenstillstand.
Der südliche Landesteil hat keinen einzigen Dollar Reparationen gesehen, die Machthaber im Norden sind nicht zur Verantwortung gezogen worden. Und doch gehört der südliche Teil heute zu den Wohlfahrtsstaaten.
Das könnte auch für die Ukraine gelten. Aber halt nicht im Krieg.
Wie lange hätte man denn den Krieg in Korea damals treiben sollen? Nochmal 4.5 Millionen?

Verhandlungen über einen Frieden wird es in der Ukraine nicht geben, dazu gibt es keine Schnittmengen.
Aber ein Ende des Krieges selbst wäre eine Chance.

Also wenn Sie die Fortführung des Krieges zur Klärung der Kräfteverhältnisse - als Stabilisator für einen künftigen dauerhaften Frieden - damit in Frage stellen, dass man nicht wissen könne, in welcher Position sich die Ukraine im weiteren Verlauf befinden werde, befinden Sie sich auf dem falschen Dampfer, denn es ist völlig egal, wer am Ende siegt - der Unterlegene wird keine Möglichkeit mehr haben, sich noch irgendwie aufzulehnen.

Dagegen wäre in aktueller Situation ein Waffenstillstand oder gar übereilter Verhandlungsfriede der Nährboden für permanente "Vulkanausbrüche", da es in beiden Völkern unter der Oberfläche weiter brodeln würde und beide Seiten über die Mittel verfügen, weiter zu machen.

Der endgültig Unterlegene wird ebenso die Interessen des Siegers anerkennen und erfüllen müssen. Dem sind natürlich Grenzen gesetzt, denn die Ukraine als Sieger könnte ein abgeschottetes Russland nicht zwingen seine Schuld aufzuarbeiten, was als Grundstein für ein künftig bereits in den Grundstrukturen des Denkens friedliches Miteinander notwendig wäre. Da müsste man sich mit dem Ergebnis zurfrieden geben, dass Russland dann eine in der Nato befindliche Ukraine wohl nie mehr angreifen wird.

Sie sagten selbst: "Also wirklich niemand (außer der Id**t Trump vielleicht) behauptet, dass es eine einfache Möglichkeit gäbe, diesen Krieg zu beenden,"

Zugegeben, die endgültige Klärung ist aufwendiger, dafür von hoher Qualität, da sie den Menschen beider Seiten Sicherheit bietet. Ein Waffenstillstand wäre -gegenwärtig- vergleichsweise nur Ramschware, die schon kaputt zu gehen droht, sobald sie nur aufgestellt wird.

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