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  • Porcupine17

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Hungerlohn?

hs001-abcdefg schrieb am 06.12.2023 10:49:

Im Regionalverkehr hat sich die Landschaft in Deutschland deutlich verändert. Die DB ist längst nicht mehr der einzige Anbieter. Über 50 Privatbahnen sind in diesem Segment aktiv, viele davon als Töchter oder Beteiligungen ausländischer Staatsbahnen.

Man mag es kaum glauben, aber die sind im großen und ganzen alle noch schlechter als die Bahn (und ja, es geht immer noch schlimmer...)

Die sind noch unzuverlässiger, fallen noch häufiger aus, das Personal ist im Grunde komplett ausgelagert (und damit vermutlich schon bei "Hungerlohn" angekommen) und die Züge sind in den Stoßzeiten notorisch zu klein...

Hier in Hamburg gibt es den Metronom, der gerade den 20. Geburtstag feiert. Und gerade den Fahrplan zusammenstreicht weil zu wenig Lokführer. Was dem Betreiber natürlich auch finanziell weh tut. Als Lokführer kann man sich heute praktisch aussuchen wo man arbeiten will, man wird sofort genommen und die Bezahlung ist gut. Das Problem sind Arbeitsbedingungen, insbesondere wenn eine zu dünne Personaldecke dazu führt das immer mehr Überstunden gemacht werden müssen oder die Züge ausfallen. Nicht ohne Grund streiten sich GDL und Bahn nicht ums Geld sondern um die Arbeitszeit. Die Bahn zahlt in Deutschland am besten, hat aber auch die längsten Strecken und damit schlechtesten Arbeitsbedingungen - man kann sich nicht darauf verlassen jeden Abend zu Hause zu pennen.

Der Metronom war übrigens in den ersten 10 Jahren seiner Existenz eine Erfolgsgeschichte welche Appetit auf mehr machte. Dann ging es bergab, weil die Betreibergesellschaften mehr Profit haben wollten. Heutzutage ist das Beste was man über ihn sagen kann: bei den anderen ist es auch nicht besser 🙁.

Eine kurze Geschichte des Metronoms:
https://www.youtube.com/watch?v=BIhLF63s81Q

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