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  • Sentinel

mehr als 1000 Beiträge seit 08.05.2023

Re: Epic-Fail: Der Spiegel-Artikel steht hinter einer Bezahlschranke

label schrieb am 04.08.2023 10:34:

Hast Du noch mehr solcher Märchen zu erzählen? Gibt es schon die gesammelten Werke des MI5 in Buchform?

Bis denne,
label.

Da Sie auf den Artikel nicht zugreifen können, hier der relevante Abschnitt für Sie:

"SPIEGEL: Inwieweit waren die Russen bisher in Niger präsent?

Servent: Wie in anderen Ländern hatte die russische Wagner-Gruppe dort seit Langem ihre Schachfiguren positioniert, um bei einer entsprechenden Gelegenheit agieren zu können. Im Niger ist das Mouvement M62 sehr aktiv, eine Bewegung der Zivilgesellschaft, die gegen die Militärpräsenz der Franzosen protestierte. Nach allem, was ich höre – und dabei beziehe ich mich auf gut informierte westliche Quellen – wurde M62 massiv von Wagner-Leuten unterwandert. Sie haben schon in der Vergangenheit die antifranzösischen Kampagnen dieser Bewegung unterstützt.

Demonstranten erhalten Geld, um französische Flaggen zu verbrennen
SPIEGEL: Und diese Einflussnahme geht nun weiter unter dem Deckmantel von M62?

Servent: Wenn die Informationen stimmen, die mir vorliegen, und davon gehe ich aus, bezahlt die Bewegung zurzeit antifranzösische Demonstranten. Sie bekommen 30 bis 50 Euro pro Demonstration und werden von der Gruppe mit französischen und russischen Flaggen ausgestattet. Die französischen verbrennen sie dann, um anschließend die russischen Flaggen in die Kameras zu halten. Ein Propagandaklassiker. Festzuhalten wäre also: Es gab keine aktive Beteiligung Russlands beim Putsch, aber es gibt eine große Bereitschaft, die Situation nun für russische Interessen zu nutzen.

SPIEGEL: Das würde auch bedeuten, dass ein Großteil der sichtbaren antifranzösischen Stimmung im Land auf Inszenierungen und russisch gesteuerte Propaganda zurückgeht?

Servent: Ich halte vieles davon in der Tat für künstlich befeuert. Und das betrifft nicht nur Niger. Als die Franzosen in Mali noch mit der Militäroperation Barkhane präsent waren, hat man Umfragen durchführen lassen, wie die Bevölkerung zu den Franzosen im Land steht. Die Ergebnisse waren überraschend: Je mehr direkten Kontakt die Leute zu den französischen Soldaten hatten, desto positiver standen sie deren Einsatz gegenüber. Je weiter sie weg waren, desto skeptischer waren sie. Viele afrikanische Staatschefs nutzen und schüren gezielt eine antifranzösische Stimmung für ihre eigenen Zwecke. Es ist einfach, immer Frankreich die Schuld an allem zu geben."

P.S: Sie sollten ernsthaft über Ihren Ton reflektieren, mit dem Sie mit anderen Mitmenschen interagieren.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.08.2023 11:07).

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