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  • OberstMeyer

mehr als 1000 Beiträge seit 08.01.2010

Die ideologischen Grenzen des Autors

Bei allem Respekt vor dem Autor, der nicht zu den üblen Burschen zählt, sondern tapfer über Jahrzehnte gegen viele Anfeindungen seine Sorge für die Menschheit vertritt, ist seine Ausgangsüberzeugung fragwürdig.
Er vertritt tatsächlich den Standpunkt, dass die NATO als Verteidigungsbündnis geschaffen wurde, nur weil dies aus Gründen der Tarnung so kommuniziert wurde und erst nach Zerfall des Gegners (WV) die agressive Ausdehnung nach Osten in die Strategie setzte.
Das ist gelinde gesagt reichlich naiv.
Er übersieht so, dass zur Begründung einer notwendigen Verteidigung zunächst das Mantra einer Angriffsgefahr aufgebaut wurde, das keine reale Grundlage hatte. Hinter dieser Taktik steckte von Beginn an die strategische Absicht, diesen Gegner mit Zwang zur Rüstung weichzuklopfen, um ihn aufrollen zu können. Da war nix mit Verteidigung, man sich nur die Konzeptionen anschauen, der Autor kennt sie sehr gut. Vorneverteidigung, atomarer Erstschlag, Roll Back waren keine Verteidigungsstrategien, sie kamen nur nicht zur Vollendung, weil der Gegner zu stark war, nicht weil die NATO viel darauf erpicht war, dem Völkerrecht Geltung zu verschaffen. Auch vor 1990 gingen Nato-Staaten brutal gegen ungehorsame Länder und Völker vor, die a priori unterlegen waren. Sie zerschretterten über Jahrzehnte das heißgeliebte Völkerrecht bis zur Unkenntlichkeit.
Aus dieser Ausgangsüberlegung, dabei diese bewusst herbeigeführte Unwirksamkeit des Völkerrechts negierend, tut er so, als ob das Völkerrecht weiterhin unbeschadet existiere und fordert ausgerichteten von Russland, doch das Völkerrecht formal einzuhalten. Er stellt sich damit in die NATO-Propaganda, die von Russland das fordert, was sie selbst nie gedachte einzuhalten.

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