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Avatar von _Peter_
  • _Peter_

mehr als 1000 Beiträge seit 18.12.2016

Hirntod passt, Ordnungsmacht mit überlegener militärischer Feuerkraft nicht

Jedenfalls nicht, wenn man die üblichen Vorstellungen einer "Ordnungsmacht" zu Grunde legt. Ordnungsmacht impliziert nämlich eine Ordnung, die man entweder aufrecht erhält, indem man etwa Kriege verhindert. Oder die man wieder herstellt, indem man zwar einschreitet, aber in einer Form, dass hinterher die Ordnung wieder hergestellt ist.

Kriege verhindern ist leider keine Stärke der NATO, im Gegenteil. Man den Eindruck, dass Kriege der NATO sogar ganz recht sind. Logisch, denn nur im Krieg sind die Militärs relevant. Was die aktuelle Situation eindrücklich belegt.

Ordnung herstellen ist ebenfalls keine Stärke der NATO. Man ist zwar schnell mit "Spezialoperationen", pardon "Friedensmissionen" bei der Hand, wenn es darum geht, einen Diktator oder einen Terroristen um zu bringen. Nur leider mit enormen Kollateralschäden. Irak liegt in Trümmern, Syrien, Libyen, Afghanistan. Alles keine Erfolgsgeschichten, wenn man die Erwartung hat, dass es nach einer "Friedensmission" den Menschen besser gehen sollte, dass man eine Demokratie einführt, bei der nicht irgendwelche Sockenpuppen des Westens "demokratisch" gewählt werden und von der Bevölkerung aus dem Amt gejagt, sobald die NATO-Panzer vor dem Präsidentenpalast abziehen.

Afghanistan ist da ein interessantes Beispiel. Bekanntlich gab es kein Happy End, geschenkt. Interessant ist, wie die Militärs jede Verantwortung dafür ablehnten: Strategie und Auftrag seien schließlich von der Politik gekommen, dafür hätten die Militärs keine Verantwortung. Sie seien nur Befehlsempfänger.

Was ziemlich genau der Definition von Hirntod entspricht: ein Organismus, der nur noch funktioniert, wenn die Befehle von woanders kommen.

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