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  • FIAE-Flix

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Re: Ohne russische Aggressionen wäre die NATO längst Geschichte

BythMuster schrieb am 25.05.2022 10:49:

Russland war seit Ende der Sowjetunion und rund 20 Militäroperationen beteiligt. Hätten die USA. Ich diese unseligen Golfkriege geführt, läge Russland sogar einsam an der Spitze. Die russischen Destabilisierungs- und Kriegsoperationen lösen bei den Nachbarn erhebliche Ängste aus. Ängste, die die meisten dieser anschwamm inzwischen in die NATO getrieben haben.

Wohlgemerkt war an einem guten Teil davon Putin ganz persönlich an der Spitze des Landes beteiligt.

Ohne dieses Verhalten wäre Russland wahrscheinlich der friedliche Mittelpunkt einer neuen Weltordnung. In vielen Ländern sehnen sich die Menschen nach einer Alternative zur kapitalistischen-militaristischen Geostrategie der USA.

So ist es. Insbesondere auch was die Doppelmoral bezüglich der Werte angeht, die man eigentlich vertreten sollte. Dummerweise hat sich Russland hier ja vollständig auf ein Niveau so nach der Art "wenn die das machen, machen wir das auch" hinabgelassen. Entsprechend beschränkt sich die "Verteidigung" Russlands Verhaltens auch mittlerweile weitestgehend auf ein "aber die USA". Was man natürlich genau so wunderbar umdrehen kann, um verachtenswertes US-Verhalten zu "rehabilitieren".

Und wer hätte sich ernsthaft vor 6 Monaten vorstellen können, dass man aufrüstet, viel mehr Geld für Militär ausgibt? Ich habe im übrigen auch meine Zweifel, ob ein dann wohl überwiegend von Deutschland und Frankreich angeführtes eigenständiges (und dann wohl selbst deutlich stärker militarisiertes) Europa WIRKLICH den Leuten lieber wäre, die die Nato derart kritisch sehen. Insbesondere in Russland müsste man das ja eigentlich noch mit viel größerer Sorge betrachten. Sind ja nur genau die beiden Nationen, die Russland schon mal massiv überfallen haben.

Das neofaschistisch-imperialistische Russland von heute ist mitnichten ein solcher Anziehungspunkt. Es wirkt abstoßend auf die meisten und liefert gleichzeitig den USA das beste Argument, sich lieber den USA als Russland zu folgen. Wenn die Alternative derart beschissen ist, wählen die Meisten nunmal die weniger beschissene Option (außer potenziellen Systemprofiteuren, natürlich).

Exakt so ist es. Ich bin schon lange ein großer Kritiker der US-Politik. Allerdings ist das kleinere Übel nun mal das kleinere Übel. Ich finde mittlerweile auch nur noch ziemlich genau nichts mehr, was man als besonders attraktiv am heutigen Russland hervorheben könnte, ausser natürlich der billigen Energie. Also etwa so wie bei diversen Wüstenstaaten.

Deshalb, und nur deshalb, existiert die NATO überhaupt noch. Weil es einen Wettbewerb um das beschissenste und nicht das beste System gibt.

Exakt. So wie die Demokratie am Ende des Tages auch nur die am wenigsten schlechte Regierungsform ist....

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (25.05.2022 11:01).

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