Wenn man versucht, sich dem Kern des Problems zu nähern, dann scheint mir dieser in der (meist falschen) Erwartungshaltung der Menschen an die Wissenschaft zu liegen.
Wissenschaft hat Prämissen, nur im Rahmen dieser Prämissen ist sie gültig. Wie will man zum Beispiel die Welt erklären, wenn per se die Subjektivität, das Innenleben, ausgeblendet wird? Genau dies ist z. B. ein elementarer (für bestimmte Fragestellungen extrem sehr nützlicher) Ansatz der Wissenschaft.
Eine andere Frage ist, ob Wissenschaft, hochkomplexe Sachverhalte durch die für sie typischen Betrachtung atomarer Zusammenhänge jemals adequat darstellen kann?
Wenn nun jemand schreit: "Diese Studie hat Recht, die anderen Wissenschaftler liegen daneben", dann scheint mir die Erwartungshaltung schon ein wenig in Richtung "religiösen" Glauben an die Allmacht der Wissenschaft abzudriften. Insofern ist der Vergleich mit "Hexenjagd" nicht ganz abwegig.
Wissenschaft ist eine der grossen Errungenschaften der Neuzeit, aber wir sollten ihr endlich den bescheidenen Platz einräumen, der ihr zusteht. Nicht mehr!