Reisin verwies auf ein zentrales Problem, frei formuliert: die Verdrängung von seriöser Erarbeitung und Präsentation von Wissen durch Ideologie.
Was "die Medien" machen, ist doch keine Ideologie sondern simples Dramatisieren zur Erhöhung der Klickzahl (also der Erlöse).
Wenn ein Wissenschaftler sagt, die Situation wird schlimmer, dann steht in den Medien: "Die Situation wird schlimmer!" Wenn ein Wissenschaftler sagt, die Situation wird besser, dann steht in den Medien: "Forscher behauptet, die Situation könnte besser werden."
Ein Verlag ist ja nichts weiter als ein ganz banaler Informationshändler - also ein erwerbsorientiertes Unternehmen im Informationsmarkt. Eine Information wird gekauft, mit einem Mehrwert versehen und weiterverkauft, wobei der Aufwand, die Information einfach nur zu dramatisieren, nun mal deutlich geringer ist, als sie faktisch zu untermauern. Gleichzeitig bringt das Dramatisieren aber deutlich mehr Ertrag.