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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Es müssen die Bananen gewesen sein

Denn die Bananen, die in der DDR nicht zu bekommen waren, machten dann für unsere Ostalgiker den einzigen Unterschied aus, welches das Volk damals auf die Barrikaden trieb.
Eine konsumgeile Bande, die einfach nicht die schöne und lauschige DDR behalten wollte.

Die 1970er-Jahre in der DDR, an die ich mich noch ganz gut erinnern kann, mit ihrem damals sehr geringen Produktivitätsniveau zeigen, dass trotz aller Mängel, Beschränkungen, ökologischen Problemen und fehlenden Freiheiten ein gut grundgesichertes Leben garantiert war.

Jetzt einmal ein paar unangenehme Wahrheiten:
1.) Die DDR lebte schon damals über ihre Verhältnisse. Ohne den großen Bruder im Westen wäre das Leben dort sehr viel ärmlicher gewesen. Aber so einen großen Bruder haben wir nicht mehr.
2.) Man kann grundsätzlich die Produktivität, die Umweltproblem und die staatliche Repression, die sich sowohl in fehlender Reisefreiheit, als auch durch die permanente Indoktrinierung und Bespitzelung aller Bürger äußerte, nicht getrennt betrachten. Da gibt es ganz starke Wechselbeziehungen. Ohne das Absinken der Produktivität und die immer stärkere geistig-ideologische Einschränkung, hätte man den ganzen Repressionszauber nicht gebraucht.
3.) Einmal eine Betrachtung von der freien Seite des Zauns: Ja, damals ging das alles mit weniger Konsum, einem geringeren Fußabdruck, aber auch viel mehr körperlicher Arbeit. Damals lohnte sich die private (Schreber-)Gärtnerei auch noch finanziell. Heute bekommt man die Leistung von vielen Stunden für 50 € im Supermarkt.

Und was auch gerne vergessen wird: Die ganze Subsistenzwirtschaft klemmt immer daran, dass die Völker von der allgemeinen Entwicklung abgehängt werden.
Man ist dann irgendwann mehr beim Amish in den USA, der halt auch nicht hinreichend an den medizinischen Entwicklungen partizipieren kann.

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