Nachts im Winter

Es hilft alles nichts: Solarenergie taugt nichts, um Heizenergie für den Winter zu erzeugen. Bei der spät aufgehenden, tief stehenden und früh untergehenden Sonne kann im Winter im besten Falle nur ein Sechstel der im Sommer erreichbaren Stromausbeute produziert werden. Vor neun Uhr morgens und ab vier Uhr nachmittags produzieren Solaranlagen um die Wintersonnenwende gar keinen Strom mehr, weil die Sonne zu tief steht bzw. gar nicht mehr scheint. Es ist völlig bekloppt, Solaranlagen für die im Winter benötigte Heizenergie einzuplanen. Die liefern nicht einmal genügend Strom, um den übrigen Strombedarf zu decken.

Windkraftanlagen an Land sind unzuverlässig. Anders als vor der Küste und in ganz wenigen Bergregionen kann man sich nicht darauf verlassen, dass überall genügend Wind weht, um den im Vergleich zum Sommer um ein Vielfaches höheren Energiebedarf im Winter zu decken.

Eine auch nur ansatzweise wirtschaftlich vertretbare Speichertechnologie, mit der im Sommer erzeugter Solarstrom oder in der Sturmsaison erzeugter Windstrom möglichst verlustfrei gespeichert werden und im Winter verfügbar gemacht werden kann, existiert nicht (Edit: Warum, ist im Kommentar von Alexander Durin erläutert) - es sei denn man würde weite Teile der Mittelgebirge räumen und die Städte und Dörfer dort abreißen, um Pumpspeicherwerke zu bauen.

Die von der Politik angestrebte Energiewende lässt sich in Deutschland schlicht und ergreifend nicht auf nationaler Ebene lösen. Vielleicht ginge das auf europäischer Ebene, wenn man Staaten mit langer Küstenlinie dazu bewegen könnte, genügend Offshore-Windparks für die Versorgung des ganzen Kontinents mit Windstrom zur Verfügung zu stellen und Staaten mit unbesiedelten Bergregionen, dort Pumpspeicherwerke zu bauen.

Eine Energiewende auf nationaler Ebene oder, noch schlimmer, auf der Ebene einzelner Bundesländer, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Das 2-Prozent-Ziel der Bundesregierung ist aus eben diesen Gründen schlichtweg Murks.