Ansicht umschalten
Avatar von Dampflokomotive
  • Dampflokomotive

mehr als 1000 Beiträge seit 01.11.2022

Ich sehe zwei Möglichkeiten

Die erste ist, dass die USA/EU wie angekündigt die russischen Vermögenswerte einziehen und der Ukraine übergeben. Damit (indirekt oder direkt) die Ausgaben der EU und USA refinanziert werden.
Daraus werden dann absolut sicher eine Klagewelle folgen, die Gerichte über Jahre beschäftigen wird (wie im Artikel schon erwähnt). Wie die ausgehen, ist ungewiss und auch vollkommen irrellevant. Denn wenn die EU/USA tatsächlich den Schritt gehen, werden die meisten anderen Staaten ihr Geld in sichere Währungen umtransferieren. Aber langsam, nicht auf einmal (passiert jetzt schon).
Und noch schlimmer: Die Chinesen werden ihre US-Resserven schneller und massiver abbauen als ohnehin schon. Solange der US-Dollar noch was wert ist (die Chinesen sind da pragamtisch), machen die das eher langsam. Wenn der Schritt gegangen wird (und erst recht, wenn Trump dann noch US-Präsident wird), wird es Schlag auf Schalg gehen. Laut unterschiedlichen Quellen, haben die Chinesen zwischen 400 und 800 Milliarden US-Dollar in unterschiedlichen US-Wertanlagen eingelagert.
Der Euro hat sich bereits jetzt als internationales Zahlungsmittel selbst zerlegt.
In der weiteren Folge ist entweder ein langsamer Niedergang des US-dominierten Finanzsystems zu beobachten (bei gleichzeitigen zügigen Aufbau des Remnibi und/oder BRICS-Leitwährung), oder es wird einen massiven Crash geben. Bei zweiteren wird mittelfristig der Euro komplett sich zerlegen, der US-Dollar einen massiven Schlag versetz bekommen, sich aber berappeln. Und wir werden wir wohl eine weitere Währungsreform erleben.

Sollte sich hingegen alles als heiße Luft entpuppen, und niemand ernsthaft das Geld der Russen anfassen, dann wird sich das internationale Finanzsystem wieder beruhigen. Es wird auf absehbarer Zeit kein Staat (vermutlich noch nicht einmal ein westlicher) so große Summen im Ausland deponieren, denn das Hauptargument der Sicherheit wäre dann unwiderbringlich verspielt.
Der Aufbau des Remnibi und/oder BRICS-Leitwährung wäre noch immer ein Problem, aber gleichzeitig würde dieser nur noch sehr langsam vonstattengehen. Ferner wäre es dann auch für westliche Staaten/Banken ein verlockender Part dort mitzumischen (die Bankenwelt ist pragmatisch und gewinnorientiert).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten