In Deutschland sieht man den Streit zwischen Polen und Israel gerne. Man kann sich hier schließlich wieder als Aufarbeitungsweltmeister aufspielen, der mit den Finger auf seinen östlichen Nachbarn zeigt, dessen Grenzen man nur widersprechend erst vor 25 Jahren anerkannt hat.
Wieso soll man in Deutschland den Streit gerne sehen? Womit belegt das der Autor? Oder will er in hetzerischer deutschfeindlicher Absicht dem deutschen Volk Schadenfreude und zersetzerische Absichten unterstellen? Was maßt er sich an, die weltweit wirklich einmalige Aufarbeitung eines finsteren Kapitels der eigenen deutschen Geschichte so abwertend darzustellen?
Wer ist er, dass er sich zu solchen Aussagen berechtigt sieht?
So richtig es wohl auch ist, sich mit den polnischen Historikern zu solidarisieren, die nun durch das Gesetz kriminalisiert und in ihren Forschungen eingeschränkt werden könnten, so richtig ist es auch, sich deutlich gegen die Einschränkung der wissenschaftlichen Forschung zu diesen 12 Jahren deutscher Geschichte durch das Strafrecht in Deutschland auszusprechen. Allerdings vermute ich, wird das Weltbild des Autors hier doch von einer Einseitigkeit fixiert, die das ablehnt. Wer mit solch esoterischen Mutmaßungen wie "es handle sich wahrscheinlich ebenso um eine codierte Form des Antisemitismus, wie die regierungsamtliche ungarische Kampagne gegen den Liberalen Soros" politische Bewertungen trifft, hat meines Erachtens eigentlich schon genug über seine zu vermutende Seriosität zum Ausdruck gebracht. ;-)