Filzlausi - m schrieb am 21.09.2022 23:48:
Damit zum Thema "was will der Russe" eigentlich?
Ich vermute, daß das eigentliche Ziel ist, nur diese 4 östlichen (und teilweise UA-abtrünnigen) Oblasten an Russland anzuschließen.
Warum hat man dann in den ersten Kriegstagen Kiew attackiert?
Smells like Bullshit.
(Die Krim werden die Russen eh behalten, da gibts keine Chance für UA)
Steile These. Wenn Cherson fällt, ist das Tor zur Krim offen. Die Landzunge ist relativ schmal, die muss um jeden Preis verteidigt werden. Ansonsten bliebe nur die Landbrücke und die ist in HiMars Reichweite.
Ohne Nachschub ist die Krim militärisch nicht mehr zu halten.
Nun zur Frage, kann/wird "der Russe" dieses Ziel erreichen?
Ich vermute ja, auch wenn die Frontlinien gegenwärtig noch innerhalb des Territoriums von einigen dieser Oblasten verlaufen.
Womit denn? Mit den Truppen die sich vor lauter Angst vor den Ukrainern zu Tausenden aus dem Staub gemacht haben?
Nicht erreichen wird/kann "der Russe" diese (von mir angenommenen) Ziele nur, wenn "der Westen" massiv eingreift
Weiteres Eingreifen des Westens würde allerdings zu einem unkalkulierbaren Risiko auch für "den Westen" selbst führen.
Wie wir sehen ist das nicht notwendig, Waffenlieferungen, Intelligence und Ausbildung ist völlig ausreichend. Die Ukrainer können sich selbst wehren.
Damit wollte ich jetzt nur mal kurz erläutern, was aus meiner Sicht das Dilemma ist.
Es ist ein fürchterliches Dilemma.
Stimmt, angerichtet und Russland unter der Führung von Putin.
Nun noch zur Frage der Schuld an dem Dilemma:
Nach meiner Meinung ist nicht "der Russe"/aka Putin allein schuldig daran.
Nein, natürlich nicht. Er ist zwar "nur" zum zweiten Mal (nach 2014) mit seiner Armee in die Ukraine einmarschiert, bombadiert Wohngebiete und zivile Infrastruktur, mordert, vergewaltigt und foltert in den besetzen Gebieten und beginnt jetzt noch mit einer Mobilmachung.
Nein, offensichtlich kann da Russland/Putin nichts für!