voices schrieb am 16.09.2024 13:47:
Das Signal wäre verheerend. Gewinnen für den Aggressor heißt auch ein Frieden der große Nachteile für die Ukraine bringt. M.E. Ist derzeit nur ein Diktatfrieden seitens Russland möglich und den will keiner.
Die Argumentation kann ich nachvollziehen, halte ich aber für äußerst schwierig, da sie von den wenigsten Konsequent durchgezogen wird. Denn das würde nicht nur die Gegnerschaft zu Russland in der Ukraine einfordern, sondern auch ein ebenso starkes Engagegement bei den anderen Konfliktherden Rund um den Globus. Israel und der Jemen nur einmal als Beispiel benannt.
Letztendlich sieht die Welt jedoch, leider, so aus, dass immer viel von Werten gesprochen wird, aber effektiv nicht nach Werten sondern nach Interessen entschieden wird.
Um mal wieder den Bogen zur Ukraine zu finden: Ja, nen Frieden bei aktuellem Kriegsstand ginge arg zu Lasten der Ukraine, da beißt die Maus keinen Faden ab. Bei einer Fortführung stellen sich jedoch 2 grundsätzliche Fragen:
1. Ist man durch eine Fortführung des Krieges wirklich in der Lage die Verhandlungsposition zu Gunsten der Ukraine zu ändern?
2. Welchen Blutzoll ist diese veränderte Verhandlungsposition wert?
Mit vergleich zu den gescheiterten Verhandlungen von 2022 hat sich die Verhandlungsposition der Ukraine signifikant verschlechtert, zudem hat die Kriegsführung seit dem zu einigen weiteren Toten und Verwundeten sowie einiger weiterer Zerstörung geführt, wohl gemerkt auf beiden Seiten. Immerhin reden wir hier auf beiden Seiten der Frontlinie jeden Tag von weiteren Menschen, die ihr Leben auf Grund dieses Krieges verlieren.