gummy12 schrieb am 17.09.2024 06:38:
Ist es das was dem Autor vorschwebt?
Die Platte hat auch einen ziemlichen Sprung. Schlägt jemand einen diplomatischen Versuch vor - um mehr geht es ja erst einmal gar nicht, kommen sofort irgendwelche klugen Sofa-Generäle mit den Schlagwörtern Münchener Abkommen, Chamberlain, Appeasement etc. um die Ecke. Ganz besonders Schlaue wissen auch sofort, dass Verhandlungen nur ein Diktatfrieden sein können.
Ja, wir sollten außenpolitische Konflikte nur noch militärisch lösen. Immer feste druff. Man sieht ja täglich, wie erfolgreich die Appeasement-Politik der USA oder Israels in den letzten Jahrzehnten war. Außerden haben wir ja noch zehn Reserve-Planeten in der Hinterhand. Komisch ist eigentlich nur, dass die Leute, die in den letzten 100 Jahren tatsächlich einen Krieg mitgemacht oder miterlebt haben, fast unisono sagen: "Alles, bloß kein Krieg!"
Chamberlain und das Münchener Abkommen darauf zu reduzieren, dass Zugeständnisse immer zu Krieg bzw. zu weiteren Aggressionen eines Diktators führen, ist aus so vielen Gründen falsch. Da reicht sogar schon ein kleiner Blick auf die populärwissenschaftlichen Seiten von Wikipedia, um zu erkennen, dass es zu dieser These unter Historiker und Politikwissenschaftlern sehr verschiedene Interpretationen gab und gibt.
Außerdem möchte ich nicht wissen, wieviele diplomatische Aktivitäten, die von gewissen Kreisen auch sofort als "Appeasement" beschrien würden, in den letzten 100 Jahren zu Frieden und Deeskalation geführt haben.
Aber gewisse Leute erreicht man sowieso nicht. Putin ist der neue Hitler, Die Ukraine ist die kleine, unschuldige Schweiz und die Grünen sind eine Friedenspartei. Vielen Dank für nichts.