knn schrieb am 22. Juni 2002 0:25
> Alle Religionen sind gleich? Der Satanismus ist das gleiche wie
> Budhismus? Na aber hallo. Islam=Christentum=Judaismus das kommt
> ungefaehr hin, weil alle vom Alten Testament abstammen.
Man könnte vielleicht sagen: Satanismus=Christentum - oder vielleicht
eher S = -C?
Auf jeden Fall kann man den (christlichen) Satanismus als ein
negatives Spiegelbild oder einen Schatten des Christentums
betrachten. Alles, was zur menschlichen Natur gehört, findet einen
Niederschlag in der Religion. Diejenigen Kräfte des Wesens Mensch,
welche von der christlichen Lehre hochgejubelt werden, werden Gott
zugesprochen, diejenigen, die verdammt werden, dem Satan. Diese
Teilung ist natürlich ungesund und eine Quelle von Fanatismus und
Selbsthaß - das produziert zersplitterte Seelen. Ein Mensch, dessen
tierische Instinktnatur stark ausgeprägt ist, kann an der Angst vorm
Satan verzweifeln - oder sich im Gegenteil dem Satanismus zuwenden,
wobei es allerdings "Den Satanismus" gar nicht gibt, sondern nur
verschiedene okkulte Praktiken, welche aus unterschiedlichsten
Quellen stammen, die in verschiedensten Mischungen von sich selbst
behaupten, satanistisch zu sein, oder von ihren kirchlichen Gegnern
als satanistisch beschimpft werden, bis sie sich aus Trotz selbst so
bezeichnen.
Buddhismus ist eine sehr angenehme Form von Spiritualität, da es eher
eine spirituell gefärbte Philosophie ist, die sich als Religion
tarnt, wobei sie aber die Farbe jeder beliebigen einigermaßen bunten
Religion annehmen kann. Aber natürlich gibt es auch hier die Gefahr
des Machtmißbrauchs durch hohe Würdenträger, wie es sie besonders in
der Vergangenheit unter den tibetischen Lamas gegeben hat.
Prinzipiell erscheint mir der Buddhismus aber als ein sehr gutes
Grundprinzip, das auch gut mit heidnischen Religionen westlicher
Prägung harmonieren kann, wenn man erst einmal das philosophische
Gerüst und die rituellen Techniken von den asiatischen Zierformen
befreit und sie durch solche ersetzt, die uns eher ansprechen, die
aus der europäischen Geschichte stammen. Der Buddhismus hat keine
Angst davor, sich mit anderen Religionen zu vermischen, denn er ist
eine Sammlung von spirituellen Techniken und Lehren, aber nicht
wirklich eine Religion im Sinne, wie etwa das Christentum eine ist.
So sind z.B. viele Japaner Shintoisten und zugleich Buddhisten, und
der Buddhismus nimmt in Japan oft shintoistische Züge an - wenngleich
auch der Zen-Buddhismus in Japan beheimatet ist, von dem man
eigentlich überhaupt nicht mehr behaupten kann, eine Religion zu
sein, da er von praktisch allen religiösen Vezierungen aller Art
befreit ist und lediglich die spirituellen Techniken lehrt.
Diskordianismus ist eine lustige Sache. Es ist eine Religion, die
keine ist - ein Witz in Form einer Religion, oder eine Religion in
Form eines Witzes. Wenn ich will, kann ich mich tatsächlich in diese
Glauben hineinfallen lassen, und schon sieht die ganze Welt viel
lustiger aus, ein wirbelndes Chaos von Formen und Farben, in dem
Ordnung lediglich ein Störfaktor ist, ein Zeichen der unheilvollen
Gegenwart von Graugesicht. Diese Sicht der Welt kann einem Menschen
für viele Dinge die Augen öffnen - z.B. dafür, daß die
Spaßgesellschaft gar nicht weiß, wie man Spaß hat, weil sie viel zu
sehr von Graugesicht abhängt, und daß viele Menschen so unter seinen
Einfluß geraten sind, daß sie gar keinen Spaß mehr haben.
Hail Eris! All hail Discordia!
> Alle Religionen sind gleich? Der Satanismus ist das gleiche wie
> Budhismus? Na aber hallo. Islam=Christentum=Judaismus das kommt
> ungefaehr hin, weil alle vom Alten Testament abstammen.
Man könnte vielleicht sagen: Satanismus=Christentum - oder vielleicht
eher S = -C?
Auf jeden Fall kann man den (christlichen) Satanismus als ein
negatives Spiegelbild oder einen Schatten des Christentums
betrachten. Alles, was zur menschlichen Natur gehört, findet einen
Niederschlag in der Religion. Diejenigen Kräfte des Wesens Mensch,
welche von der christlichen Lehre hochgejubelt werden, werden Gott
zugesprochen, diejenigen, die verdammt werden, dem Satan. Diese
Teilung ist natürlich ungesund und eine Quelle von Fanatismus und
Selbsthaß - das produziert zersplitterte Seelen. Ein Mensch, dessen
tierische Instinktnatur stark ausgeprägt ist, kann an der Angst vorm
Satan verzweifeln - oder sich im Gegenteil dem Satanismus zuwenden,
wobei es allerdings "Den Satanismus" gar nicht gibt, sondern nur
verschiedene okkulte Praktiken, welche aus unterschiedlichsten
Quellen stammen, die in verschiedensten Mischungen von sich selbst
behaupten, satanistisch zu sein, oder von ihren kirchlichen Gegnern
als satanistisch beschimpft werden, bis sie sich aus Trotz selbst so
bezeichnen.
Buddhismus ist eine sehr angenehme Form von Spiritualität, da es eher
eine spirituell gefärbte Philosophie ist, die sich als Religion
tarnt, wobei sie aber die Farbe jeder beliebigen einigermaßen bunten
Religion annehmen kann. Aber natürlich gibt es auch hier die Gefahr
des Machtmißbrauchs durch hohe Würdenträger, wie es sie besonders in
der Vergangenheit unter den tibetischen Lamas gegeben hat.
Prinzipiell erscheint mir der Buddhismus aber als ein sehr gutes
Grundprinzip, das auch gut mit heidnischen Religionen westlicher
Prägung harmonieren kann, wenn man erst einmal das philosophische
Gerüst und die rituellen Techniken von den asiatischen Zierformen
befreit und sie durch solche ersetzt, die uns eher ansprechen, die
aus der europäischen Geschichte stammen. Der Buddhismus hat keine
Angst davor, sich mit anderen Religionen zu vermischen, denn er ist
eine Sammlung von spirituellen Techniken und Lehren, aber nicht
wirklich eine Religion im Sinne, wie etwa das Christentum eine ist.
So sind z.B. viele Japaner Shintoisten und zugleich Buddhisten, und
der Buddhismus nimmt in Japan oft shintoistische Züge an - wenngleich
auch der Zen-Buddhismus in Japan beheimatet ist, von dem man
eigentlich überhaupt nicht mehr behaupten kann, eine Religion zu
sein, da er von praktisch allen religiösen Vezierungen aller Art
befreit ist und lediglich die spirituellen Techniken lehrt.
Diskordianismus ist eine lustige Sache. Es ist eine Religion, die
keine ist - ein Witz in Form einer Religion, oder eine Religion in
Form eines Witzes. Wenn ich will, kann ich mich tatsächlich in diese
Glauben hineinfallen lassen, und schon sieht die ganze Welt viel
lustiger aus, ein wirbelndes Chaos von Formen und Farben, in dem
Ordnung lediglich ein Störfaktor ist, ein Zeichen der unheilvollen
Gegenwart von Graugesicht. Diese Sicht der Welt kann einem Menschen
für viele Dinge die Augen öffnen - z.B. dafür, daß die
Spaßgesellschaft gar nicht weiß, wie man Spaß hat, weil sie viel zu
sehr von Graugesicht abhängt, und daß viele Menschen so unter seinen
Einfluß geraten sind, daß sie gar keinen Spaß mehr haben.
Hail Eris! All hail Discordia!