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  • RotFarbeDerEhre

214 Beiträge seit 12.02.2011

Irreführende Interpretation von absoluten Zahlen

Ich nehme mal folgendes Zitat aus dem "Unstatistik"-Blog als Beispiel:

"Von je 100.000 Personen, welche keinerlei Drinks konsumierten, hatten 914 im folgenden Jahr ein Gesundheitsproblem. Bei Personen mit einem Drink pro Tag stieg diese Zahl auf 918. Das heißt, der absolute Risikoanstieg war 4 Personen von 100.000 oder 0,004 Prozent."

Ich weiß nicht, wieviele Menschen insgesamt im Prinzip Alkohol konsumieren können/dürfen, aber der Einfachheit halber nehmen wir mal die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung an, also etwa 2,75 Milliarden. 0,004 Prozent davon sind 110.000, das wären also z.B. (auf welche Krankheiten sich der Prozentsatz bezieht, ist nicht klar im Blog und Artikel) über hunderttausend neue Krebsfälle pro Jahr, oder einige Hundert Flugzeugabstürze pro Jahr, oder mehrere World Trade Center Angriffe, oder ein Afghanistan-Krieg.

Natürlich haben Schleim und dieser angebliche Statistik-Papst (eigentlich ein Psychologe, kein Statistiker) Recht damit, dass die absoluten Zahlen eine wichtige Zusatzinformation darstellen. Aber die Zahlenspielchen der beiden sind in diesem Fall (Lancet-Studie) irreführend.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.07.2022 02:35).

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