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  • benu13

502 Beiträge seit 10.06.2015

Ein Vergleich von Äpfel mit Birnen

Im Artikel wird implizit angenommen, dass jede mit Sars-CoV-2 infizierte Person tatsächlich am Virus gestorben ist. Andere Zahlen sind bekanntlich nicht verfügbar.

Für die an Grippe Verstorbenen wird dagegen konstatiert (mittels Übersterblichkeit, da ja nicht ähnlich breit getestet wird), dass der Tod durch Influenzaviren hervorgerufen wurde.

Indem der Autor Äpfel mit Birnen vergleicht, befindet sich in seiner Argumentation eine erhebliche Schwachstelle. Ein Vergleich der Sterblichkeitsraten wäre nur dann statthaft, wenn entweder bei beiden Viren ausschließlich auf die Übersterblichkeit Bezug genommen würde oder wenn ein Nachweis erbracht würde, dass die Todesfälle durch die Viren jeweils verursacht wurden (was nur in der Grippestatistik implizit angenommen wird).

Zu Letzterem sei auf die russischen Erhebungen verwiesen, die deshalb eine geringere Letalität anzeigen, weil durch Obduktionen die tatsächliche Todesursache festgestellt wurde. Die Fallsterblichkeitsrate bei Covid-19 beträgt dort aktuell 1,4 Prozent - bei 4,7 Prozent in Deutschland.

Auch wenn das größere Testvolumen in Russland berücksichtigt wird, lässt sich aus den Zahlen eine deutlich geringere Infektionssterblichkeit ableiten - dies wohlgemerkt, weil nur Todesfälle der Sars-CoV-2- Infizierten berücksichtigt werden, bei denen dessen Ursächlichkeit nachgewiesen wurde.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.06.2020 16:21).

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