Suicido schrieb am 25.06.2020 09:31:
Die 0,5% sagen aus, dass bei 1000 Randbedingungen eines Tests 5 dabei sind, die ein falsch positives Ergebnis hervorrufen.
Eine Randbedingung ist inhärent für eine Testreihe und gilt für alle Tests die du durchführst. Ansonsten wäre es keine Randbedingung.
Wenn du arbiträr von 1000 Randbedingungen pro Test ausgehst und von diesen 5 ein positives Ergebnis hervorrufen wird der Test immer positiv ausfallen. Dann sind deine Testbedingungen falsch.
Wenn ich von 1000 Tests ausgehe deren Randbedingungen sich ebenfalls unterscheiden ist die zu Grunde liegende Annahme falsch, da die Tests nicht vergleichbar sind.
Folgendes Beispiel:
Sind unter 1.000.000 Probanden 100.000 dabei, für die (mindestens) eine dieser fünf Randbedingungen zutrifft, ergibt das 10% falsch positive Ergebnisse bei einer Wahrscheinlichkeit von 0,5%.
Gleiches gilt für den Kontrolltest[...]
Siehe oben. Die Wahrscheinlichkeit bezieht sich auf die Gesamtheit der Tests, nicht auf sich verändernde Randbedingungen. Im obigen Beispiel beträgt die Wahrscheinlichkeit falsch-positiv getestet zu werden 10%, nicht 0,5%. Wenn ich arbiträr von 200000 Probanden ausgehe bei denen der Test falsch-positiv ausfällt liegt die Wahrscheinlichkeit bei 20%.
Wenn sich aus dem Ringversuch ergibt, dass die Spezifität eines Tests bei 98.6% liegt bedeutet das per Definition, dass 98.6% der tatsächlich negativen Proben negativ getestet wurden. Damit ergibt sich eine FPR von 1,4%.
Da Screening- und Confirmation-Test auf unterschiedliche Genregionen ansprechen gelten hier auch wieder andere Randbedingungen.
Verkette ich die Tests erhalte ich dementsprechend eine deutlich niedrigere FPR als wenn ich nur einen einzigen Test durchführe.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (25.06.2020 12:26).