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708 Beiträge seit 27.05.2006

Ja/Nein

hubid schrieb am 14. September 2006 12:34

> Reety schrieb am 14. September 2006 12:21
>
> > > Unrecht lässt sich nicht mit Unrecht bekämpfen.
> >
> > Natürlich lässt es sich so bekämpfen, manchmal geht es gar nicht
> > anders. Richtig ist, dass das nicht der Weg ist, den man präferieren
> > sollte.

> Aha, dann findest Du also den Kampf der Hisbollah und der Hamas
> legitim (s. auch unten)? Also, ich nicht. Der Zweck heiligt die
> Mittel eher selten.

Legitim? Vielleicht, ja, ich könnte ihn legitim finden. Ich bin auf
jeden Fall sicher, dass sie selbst ihn legitim finden. Die Israelis
finden ihren Kampf wiederum auch legitim.

Was nun?

> > Was denkst du denn? Israelis sind Menschen wie du und ich, wirklich.
> > Sie essen, schlafen, kacken und begehen Verbrechen.

> Anders als Du und ich muss Israel aber für seine Verbrechen nicht
> geradestehen.

Hamas, Fatah und Hizbollah auch nicht, wenn sie nicht von Israel zur
Rechenschaft gezogen würden, was aber dem Gerechtigkeitssinn der
"Internationalen Weltgemeinschaft" zuwider läuft. Mir ist nicht
bekannt, dass Menschen, die Bomben in israelische Cafes schmeißen,
Tanklaster in Synagogen rammen oder von Juden gecharterte
Urlaubsflieger mit Raketen beschiessen je von irgendwem zur
rechenschaft gezogen worden wären. Jedenfalls nicht von irgendeiner
Autonomiebehörde oder libanesischen Regierung.

> > Ihre arabischen Nachbarn sind auch nicht anders.

> Diese büssen für ihre Verbrechen allerdings deutlich massiver als
> Israel und ausserdem deutlich massiver als unsereiner.

Wie gesagt ...

> > > Weil A ein Verbrechen begeht darf B auch, oder wie?
> >
> > Nein, nicht so simplifiziert. "Gleiches Recht für alle, jederzeit"
> > ist aber auch nicht tragfähig.

> Du hast recht, es gibt immer jemanden, der mehr Recht verlangt als
> andere und ausserdem auch noch die militärischen Mittel hat, um
> diesem Verlangen Nachdruck zu geben.

Der militärische Druck ist der augenfälligste, aber nicht der
einzige. Politik und Ökonomie sind ebenso im Spiel.

> Stell' Dir mal vor, Palästina würde israelisches Land besetzen oder ganzen
> israelischen Landstrichen das Wasser abgraben - "lustige" Vorstellung, nicht?

Ich billige nicht alle israelischen Maßnahmen. Letztlich kann man,
denke ich, den Konflikt aber schon so weit runter brechen, dass man
auf Augenhöhe mit den Herren Ahmedinedschad, Assad und Nasrallah ist:
Israel muß zerstört werden. Dazu kann man dann entweder Ja sagen oder
Nein.

> > Und vollends fragwürdig wird der
> > Anspruch auf streng rechtstaatliches Handeln gegenüber jedermann, zu
> > jeder Zeit, an jedem Ort, wenn dieses bis ins letzte Detail von der
> > einen Seite, Israel, USA, gefordert wird, aber gleichzeitig mit einem
> > Schulterzucken die völlige Mißachtung dieser Prinzipien durch die
> > andere Seite, Hamas, Hizbollah, irakische "Freiheitskämpfer" etc.
> > hingenommen wird.

> Du meinst das jetzt rein theoretisch, oder? In der Realität sieht es
> nämlich so aus, dass die "andere Seite" Hamas, Hizbollah, etc. massiv
> sanktioniert wird, während Israel und die USA ungestraft schalten und
> walten wie es ihnen gerade in den Kram passt.

Ist es denn nicht schon mal was, wenn wenigstens einer von zwei
Bösewichtern was aufs Haupt bekommt? Oder geht "gleiches Recht für
alle" so weit, dass man, wenn man nicht beide bestrafen kann, eben
keinen bestraft? An dieser Stelle wird es politisch :)

> Wenn wir also jetzt Deine theoretischen Ueberlegungen auf die Realität
> übertragen findest Du also, dass die eine Seite, die der Gerechtigkeit
> entgeht (also z.B. Israel) durch die andere Seite (also z.B. Hamas/Hisbollah)
> gemassregelt werden müsste. Wie gesagt, ich finde das nicht, aber ich
> gestehe Dir natürlich ein Recht auf eine eigene Meinung zu.

Die beiden kämpfen offensichtlich miteinander. Das liegt an allem
möglichem, aber bestimmt nicht an meiner Meinung.

> Ich darf Dich sicher an Deine Meinung erinnern beim nächsten Thread,
> indem Du davon wieder abweichst und für Israel Partei ergreifst,
> oder?

Wie gesagt: Ja oder Nein. Make a decision.

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