In der Ukraine werden beide Seiten ihr volles Eskalationspotential ausschöpfen, wobei aber die eigentlichen Akteure, also Rußland und die USA, einen atomaren Selbstmord vermeiden werden. Der Atomkrieg wird also das kontinentale Territorium der USA gar nicht und Rußlands allenfalls in geringem Maße treffen.
Bei Rußland ist das einfach deswegen so, weil es im Fall einer Niederlage "dekolonialisiert", also in militärisch machtlose Einzelstaaten zerlegt wird, die der Ausbeutung durch den Westen (eigentlich: die USA) nichts mehr entgegenzusetzen haben. Daher wird Rußland bis zur letzten Eskalationsmöglichkeit gehen.
Bei der NATO ist natürlich weniger offensichtlich, daß der Krieg auch für die NATO Endspielcharakter trägt. Aber alle Indizien deuten doch in diese Richtung. Einmal hören sich unsere Politiker so an, als ob das letztlich unsere Politik ist, gegen die allenfalls hinhaltender Widerstand (zB Verzögerung der Lieferung schwerer Offensivwaffen durch Scholz) möglich ist.
Es gibt auch objektive Gründe. Einmal dürfte es für den Westen nicht mehr möglich sein, zum Zustand von 2021 zurückzukehren. Der Ruin etlicher Volkswirtschaften in Europa dürfte irreversibel sein, so daß Unruhen in den betroffenen Länder nur noch durch eine Art Warschauer Pakt 2.0 unterdrückt werden können. In den USA selbst spricht man ja schon seit längerer Zeit von einem bevorstehenden Bürgerkrieg. Den werden die US-Eliten nicht führen wollen, solange Rußland noch ernsthaft geopolitischen Ärger machen kann. Daher auch auf der Seite des Westens die Notwendigkeit, daß Rußland den Ukraine-Krieg unbedingt verlieren muß.
Tun kann man dagegen als Privatmann herzlich wenig. Selbst einem Elon Musk scheint es nicht zu glücken. Sie können nur versuchen, noch schnell auszuwandern oder wenigstens aus den Großstädten einschließlich Speckgürtel wegzuziehen.