Holo_morph schrieb am 16.10.2022 12:28:
Ein 50kT-Sprengkopf geht in Lemberg hoch. Russland sagt, das war der Westen. Der Westen sagt, das war Russland. Alle beschuldigen sich gegenseitig. Nun ist es so, dass es im Gegensatz zu konventionellen Waffen, bei Atomwaffen keine forensische Möglichkeit gibt die Urheberschaft festzustellen. Es könnten auch China, UK oder sonstwer gewesen sein. Natürlich würden die russischen wie westlichen Medien "Beweise" vorbringen, die jeweils die Schuld des anderen bestätigen, aber die gibt es eben nicht. Und dann???
Plutonium ist nicht gleich Plutonium. Je nachdem aus welchen Reaktor bzw. Reaktortyp das Material stammt, hast Du neben dem Plutonium einen kleinen, aber für jeden Reaktor einmaligen Anteilmix an Transuranen. Das hängt u.a. davon ab wo das Uran / Plutonium abgebaut worden ist und nach welchem Prozess es verarbeitet oder erbrütet wurde. Dadurch hat das Material auch einen einmaligen Fingerabdruck, den Du über Massenspektrographie / Isotopenanalyse ermitteln kannst.
https://de.wikipedia.org/wiki/Transurane
https://www.deutschlandfunk.de/plutoniumschmugglern-auf-der-spur-100.html
Durch die Inspektionstätigkeiten der IAEO und vermutlich geheimdienstliche Aktivitäten gibt es für fast alle Reaktoren / Brennelementehersteller diese Informationen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Atomwaffensperrvertrag#%C3%9Cberpr%C3%BCfung_der_Einhaltung_des_Vertrages
Auch bei nordkoreanischen Atomversuchen ist trotz unterirdischer Test messbares radioaktives Material frei geworden.