"Noch so ein Sieg und ich bin verloren!" hat schon König Phyros gesagt.
Die ukrainische Gegenoffensive hat einen gewaltigen Blutzoll gekostet. Selbst im Westen musste man zugeben, daß die Ukraine dabei weit höhere Verluste eingefahren haben, als die sich zurückziehenden Russen, denen man einen panische Rückzug unterstellte.
Sollte der Krieg so weitergehen, muss man nicht die Frage stellen, ob die eventuell die Krim zurückholen, sondern wann sie keine Soldaten mehr haben.
Der größte Erfolg der Ukraine ist der Propagandaerfolg bei uns im Westen, wo jetzt viele Menschen meinen, dass die Ukraine den Krieg gewinnen könnte. Die Politik möchte für Waffenlieferungen natürlich eine gewisse Zustimmung in der Bevölkerung erhalten. Bei Erfolglosigkeit fragen sich die Leute zurecht, weswegen sie eigentlich frieren sollen.
Um Russland zu schwächen, unterstützt der Westen den Kampf bis zum letzten Ukrainer. Wertebasierte Handeln wäre dagegen, diese opferreiche Methode zu beenden und auf die russischen Forderungen zur gesicherten Neutralität der Ukraine und dem Einwirken auf faschistische Tendenzen, Nazisverehrungen usw. in der Ukraine.
Die ganze Ukraine wird der Westen nie bekommen. Wenn man die Ukraine ohne den Osten und den Süden als Markt für die EU erhalten will, muss man Friedensverhandlungen anbieten. Allerdings mit Beteiligung der USA. Und die USA sitzen fernab und freuen sich ein Loch in den Bauch, wenn es einen Erfolg gegen Russland gibt.