plausibel schrieb am 27.03.2019 09:01:
So können sich viele in Deutschland daran erinnern, dass die Krise in der Ostukraine nicht mit dem Einmarsch russischer Truppen begann.
Gut, dann nennen wir sie eben "grüne Männchen".
Ich kann mich gut daran erinnern. Ich war zu dieser Zeit ständig in Kontakt mit meinen Freunden und Verwandten in der Ukraine. Ich weiß noch, wie wir uns alle fragten "wofür?", als die ersten Panzer und GRAD in den besetzten Gebieten herumfuhren (denn: um Städte wie Donetsk oder Luhansk zu verteidigen, waren solche Waffen vollkommen ungeeignet). Aber was waren wir naiv. Es ging nie nur um Donetsk und Luhansk. Es ging um möglichst viel Geländegewinn.
Schau Dir mal die Gebietsverschiebungen der ersten Tage an des Kriegs an: https://www.youtube.com/watch?v=MndkmBVG18s (keine Sorge, kein Propagandafilmchen, sondern einfach nur farblich markierte Landkarten). Als die ATO begann, wuchs das besetzte Gebiet sofort - alles "Freiwillige mit erbeuteten Waffen", die die ukrainische Armee so verprügelten? Plausibel?
Dennoch wird diese Legende weiterverbreitet. Hat halt ein schönes propagandistisches Potential. Das Bild des Russen als Feind wurde ja Jahrzehnte lang aufgebaut. Daran lässt sich anschließen.
Das geht an mir vorbei. Ich habe in den späten 1980er und den 1990er Jahren wie viele Generationsgenossen Gorbi zugejubelt, mich gefreut, dass Angst und Feindschaft ein Ende hatten. Das, was Putin in der Ukraine veranstaltet, ist Mord. Und egal, wie "geopolitisch" manche das erklären wollen, ändert das nichts an den Fakten.