Bleibt der Wiederaufbau nicht auf jeden Fall an Russland hängen?
Wenn sie verlieren, werden sie Reparationen zahlen müssen. Man wird sie für die angerichteten Schäden (zu recht) haftbar machen.
Auch wenn sie gewinnen müssen sie die eroberten Gebiete wieder aufbauen.
Vielleicht ist da so eine Art Syrien-Konzept angedacht, wo man die Ukrainer, die keine Russen werden wollen, in ein paar zerbombten Städten sich selbst überlässt und den Rest für die Russen wiederaufbaut? Also so etwas wie Reservate für die Ureinwohner?
Den Wiederaufbau kann man ja seit zwei Jahren live in Mariupol besichtigen. Das ist sogar ein priorisiertes Prestigeprojekt, für das alles möglich gemacht wird. Wie wird es werden, wenn dutzende namenlose Städte und Dörfer aufgebaut werden müssen? Wird der Reichtum Russlands wirklich reichen, um gleichzeitig ein gigantisches stehendes Heer zu unterhalten und die riesigen eroberten Gebiete wieder aufzubauen? Wer soll die geflohenen Ukrainer ersetzen? Russen? Russlands Bevölkerung schrumpft, es herrscht jetzt schon Arbeitskräftemangel. Wie viele Russen werden bereit sein, ihre Heimat zu verlassen um die zerstörte Ukraine wieder aufzubauen? Auf die Dauer wird Russland nicht alles mit viel Geld lösen können, das außerdem die allgegenwärtige Korruption anlockt wie der Kothaufen die Fliegen.
https://www.dekoder.org/de/article/mariupol-immobilien-wiederaufbau-entschaedigung
Alle anderen großen Erdölproduzenten investieren in großem Stil für die Zeit nach dem Öl, die so sicher kommt wie das Amen in der Kirche. Bereits seit 10 Jahren stagniert die weltweite Ölförderung. Russland investiert seine Öleinnahmen in Waffen und in Baustoffe (auch deutsche Firmen sind hier gut im Geschäft), um das einigermaßen wieder herzustellen, was es vorher selbst zerbombt hat. Womit will Russland Geld verdienen, wenn das Öl an Bedeutung verliert?