In der Sache schrieb am 12.05.2021 20:29:
Das ist ein durchdachter und ehrenwerter Standpunkt, und ich will auch keine Überzeugungsarbeit dagegen leisten, more power to you. Ich will aber auf ein oder zwei kleine Denkfehlerchen hinweisen, die für eine realistische Einschätzung notwendig erscheinen.
Erstmal Danke für deinen Beitrag und deine gedanklichen Ansatzpunkte!
Das erste betrifft das gerade weitverbreitete und auch in Ihrem Post anklingende "Oh weh, das Spike Protein macht die Gefäßschädigungen bei der Erkrankung, und deshalb darf mit Spike auf keinen Fall geimpft werden". Ich habe mich an andere Stelle episch dazu verbreitert, auch warum es ein Spike als Impfantigen sein muß und könnte evtl. einen Link dahin liefern, daher hier nur kurz.
Ich hatte genau diese Stelle mit Verweis auf den anderen User nachträglich einfügt. Und nein, so ("Oh weh") war es nicht gemeint, sondern nur als kleiner Vorbehalt über das was gerade als recht aktuelles Thema zum Spike-Protein aufgekommen ist. Vollkommen klar ist mir im Übrigen auch, dass das Spike-Proteien als Marker unumgängich für eine wirksame Impfung ist.
Wenn Spike derart gefäß- und endothel-schädigend unterwegs ist, dann kann das nur sein beim Herumschwimmen der Viruspartikel im Körper. In mRNA- und Vektorvakzinierung wird das Spike Impfantigen erst von den transduzierten Zellen biosynthetisch gemacht, dann bleibt es als Membranprotein auf den Oberflächen dieser Zellen und kann gar nicht sich im Körper verteilen.
In der Tat. Das ist ein guter Punkt, den ich so tatsächlich noch nicht wirklich betrachtet hatte. Das kann man durchaus als Denkfehler bezeichnen.
Bei Spike in der Infektion und Spike in den neuen Impfstoffen werden nicht wirklich vergleichbare Situationen gleichgesetzt. Umgekehrt sollte man aber auch so ehrlich sein zuzugeben, daß bei einer Komponenten-Vakzine wie Novavax oder anderen gereinigten viralen Proteinen es dann doch mit einer kleinen Wahrscheinlichkeit möglich ist, daß sich das per definitionem nicht lokaliserte Impfantigen über den Körper verbreitet und sich an die Gefäßoberflächen heranmacht. Wenn das Aduvanz eine gescheite Depotfunktion bietet und das Impfantigen langsam abgibt (und abgegeben muß es werden, damit es in die Lymphknoten kommen kann und da die Party "Impfantwort" startet), dann gebe ich jederzeit und gerne zu, daß da ein nur kleines Risiko drinsteckt. Aber im Prinzip kann eine Novavax-Vakzine ein Spike an ganz andere Stellen des Körpers kommen lassen als bei den anderen Impfverfahren.
Das ist mir auch vollkommen bewusst. Allerdings gibt es bei einem Totimpftstoff natürlich auch keine Vermehrung des Proteins und die einmalige, lokal eigenführte Menge ist absolut gering im Vergleich zu einer echten Infektion, die natürlich laufend neue Viren mit ihren Spikes nachproduziert, die dann im Körper frei zirkulieren können. Das gefäß- und endothel-schädigende Potential bei einer Impfung mit einem Totimpfstoff ist daher auf keinen Fall mit einer echten Infektion zu vergelichen. Diese Mengen aus einer Impfung mit Totimpfstoff sollte also wohl jeder Organismus abkönnen, egal wohin es vielleicht ein paar Spikes trägt. Nur um es nochmal festzuhalten: Mein Aufhänger ist auch nicht allein das Spike-Protein, sondern die Impfstoffe der neun Generation an sich.
Ansonsten sind die Weiterentwicklungen der Adjuvantien auch beruhigend zu sehen, nix mehr mit diesen kruden Aluminium-Präzipitaten, an denen sich die Anti-Vaxxer so abarbeiten.
Ja, das sehe ich auch so. Deswegen schrieb ich auch ganz bewusst das Saponin-Adjuvans hinzu.
Trotzdem darf auch noch gesagt werden: die mRNA- und Vektor-Impfstoffe brauchen keine Adjuvantien, weil die Spike Biosynthese exakt so passiert wie in einer Infektions-Situation und deshalb auch so etwas wie Antigen-Prozessierung und -Präsentation exakt "natürlich" abläuft.
Natürlich darf das gesagt werden. Ich empfinde deinen Beitrag als sinnvolle Ergänzung zu meinem.