Kurables brät schrieb am 11.05.2021 13:30:
https://www.rwi-essen.de/unstatistik/109/#:~:text=Unstatistik%20vom%2002.12.2020,zu%2090%20Prozent%20wirksam%E2%80%9C%20sei.
Die Angabe bezieht sich auf Anteil an Erkrankten, nicht auf Anteil an Geimpften
Die „zu 90 Prozent wirksam“ bezieht sich also nicht auf 9 von 10 Menschen, die zur Impfung gehen, und auch nicht auf alle Teilnehmer der Studie oder alle Menschen, die sich in Deutschland impfen lassen. Sie ist eine relative Risikoreduktion, die sich auf die Zahl der Erkrankten bezieht, aber keine absolute Reduktion, die sich auf alle Geimpften bezieht.
Der Unterschied zwischen relativer und absoluter Risikoreduktion ist für viele Menschen schwer zu verstehen. Er wird vielleicht am Beispiel der Grippeschutzimpfung für Menschen zwischen 16 und 65 Jahren nochmals klarer. In einer Saison mit geringer Verbreitung des Grippevirus liegt die Wirksamkeit der Grippeschutzimpfung etwa bei 50 Prozent. Diese Zahl bedeutet aber nicht, dass 5 von 10 Geimpften vor der Grippe geschützt sind. Sie bedeutet, dass von je 100 Personen ohne Impfung zwei eine bestätigte Influenzainfektion bekamen, und von je 100 Personen mit Impfung nur eine.
Der Rückgang von 2 Erkrankten der Nichtimpfgruppe auf 1 Erkrankten aus der Impfgruppe ist ein Rückgang um 100%. Wo kommen da die 50% her?
(Ich hege den Verdacht, das man diese Zahlenspielereien gar nicht verstehen soll.)