m4xP0wer schrieb am 11.05.2022 12:31:
Ja, aber...
Wenn die öffentliche Diskussion eben von rechtsradikalen Schwurblern mit unberechtigten Zweifeln geflutet wird, lassen sich die wenigen berechtigten Zweifel eben nicht erkennen. (Zumal es die unberechtigten Zweifel sind, die besonders selbstsicher vorgetragen werden)
Ist das so, dass es nur wenig berechtigte Zweifel gibt? Oder ist dies das medial vermittelte Bild?
Natürlich versucht jeder seine Zweifel als berechtigt zu verkaufen.
Das war ja auch bei der Krankenkassenstudie so. In der Mehrzahl der Fälle wird mit zumindest Übertreibungen versucht Zweifel zu sähen. (Die Studie war ja nicht _falsch_, sie hat aber jeden gezählt der die Gelegenheit genutzt hat sich mit den "Impfnebenwirkungen" einen Tag auszuschlafen. Und dann von "Es stehen Menschenleben auf dem Spiel!" gesperochen.)
Aus meiner Sicht war (und teilweise ist) Zweifeln auf Grund der stark verkürzten Zulassungsverfahren in Kombination mit dem Verkaufsinteresse der Impfstoffhersteller, welche (soweit ich es überblicke) zum Zeitpunkt der vorläufigen Zulassung die einzigen Datenlieferanten waren, berechtigt. Diesen berechtigten Zweifeln ist man im Wesentlichen mit der Aussage (oder mindestens dem Unterton) "alles bestens; ihr könnt das bedenkenlos nehmen" begegnet. Ehrlich wäre es gewesen zu sagen, dass die verkürzten Zulassungsverfahren mit erhöhten Risiken verbunden sind.
Da aber die einzelnen Phasen des Zulassungsverfahren nicht gekürzt, sondern diese gleichzeitig ausgeführt wurden, waren diese Risiken ausschließlich
a) finanzieller Natur (Aufwand den man in eine frühe Durchführung späterer Phasen steckt muss u.U. abgeschrieben werden wenn man nicht das Ergebnis der früheren Phase abwartet)
b) für die Studienteilnehmer einer späteren Phase, wenn diese begonnen wird bevor die Ergebnisse der früheren Phase vorliegt
Wenn eine Zulassung x Studien mit 3 Monaten Dauer erfordert, dann ist es für das endgültige Ergebnis egal ob ich diese am Stück oder mit 2 Jahren Pause dazwischen durchführe! Pausen dazwischen bedeuten ja nicht dass der Beobachtungszeitraum der Studie verlängert ist.
es macht sich auch im Normalfall niemand die Mühe mit einem vorläufigen Zulassungsantrag nach den ersten positiven Ergebnissen, denn es gibt ja immer noch das Risiko, dass das ganze für die Tonne ist. (aus dem gleichen Grund würde auch keine Behörde so etwas bearbeiten, sondern sagen: Kommen sie wieder wenn sie mit allem fertig sind, dann sehen wir weiter!)
Aber das Risiko verschwendeter Manpower und verschwendetem Geld ist man hier eingegangen.
So zu tun, als ob es diese Risikoerhöhung (gegenüber einem üblichen Zulassungsverfahren) nicht geben würde, kann schnell als Bevormundung, Verdummung, propagandistische Beeinflussung o.ä. aufgefasst werden.
Man kann eben nicht mehr machen als es zu erklären. Wenn du dich dann als verdummt empfindest kann ich auch nichts machen.
Und schon läuft die Eskalationsspirale. Extremisten nutzen die latente Unzufriedenheit für ihre Zwecke, Medien hören nur die lautesten Schreihälse (= Extremisten) und vereinfachen ihre Berichterstattung aus verschiedenen Gründen
Ja. Spätestens da bleibt dann jede gute Erklärung auf der Strecke.
Und wenn wir bereits bei den berechtigten Zweifeln sind: kann mir bitte jemand erklären, weshalb wir es an jedem Wahlsonntag schaffen, dass Punkt 18 Uhr zuverlässige repräsentative Umfrageergebnisse vorliegen,
50 Jahre Erfahrung. Inklusive Korrekturfaktoren...
wir aber nunmehr seit fast 2,5 Jahren es nicht geschafft haben eine repräsentative Kohortenstudie auf die Wege zu bringen, die uns mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit relativ zeitnah darüber informieren kann wie verbreitet das Virus aktuell in der Gesamtgesellschaft ist und wie viele Infektionen symptomlos, leicht, schwer, tödlich verlaufen? Es geht mir einfach nicht in den Kopf, warum ein Land wie Deutschland das nicht hinbekommt.
...im Vergleich zu etwas bei dem wir nichtmal wissen nach was wir suchen sollen.
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Vereinfacht könnte man zusammenfassen: für den Individualschutz ist die Impfung gut geeignet; für den Fremdschutz (zumindest ohne ständige Auffrischung) nahezu nutzlos.
Insofern ist die Bewertung gar nicht so schwierig (außer diese widerspricht den eigenen Ansichten).
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Weshalb ich auch spätestens seit Omikron nicht mehr für eine Impfpflicht bin. Das man das zwei Jahre lang wollte, aber keinen Strich dafür vorbereitet hat und es jetzt wieder als parteipolitische Spielwiese nutzt ist ein anderer grund.