Was mich, zum Schluss, zu einer letzten Auffälligkeit führt: Der Hauptgrund für Zurückhaltung gegenüber den Impfstoffen in der Bevölkerung sind die beschleunigten Zulassungsverfahren. Darum fürchten manche Menschen Spätfolgen, die mit den vorhandenen Studien nicht festgestellt werden konnten.
Das Argument ist zwar in einem gewissen Sinne richtig – es handelt sich aber um eine tautologische Wahrheit: Wenn ein sonst Jahre dauerndes Verfahren aufgrund des hohen Zeitdrucks auf Monate verkürzt wird, können in solchen Studien prinzipiell keine Spätfolgen erfasst werden. Wie realistisch diese Sorgen sind, ist eine Debatte für sich.
Das betonende "prinzipiell", worauf die ganze Argumentationskette basiert, wundert mich:
In anderen Disziplinen ist das (die abkürzende Begutachtung sonst länger dauernde Vorgänge) doch schonmal gang und gäbe, bspw. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Klimaschrank
"Weitere Einsatzgebiete in der Industrie sind die künstliche Alterung von Bauteilen und Komponenten unter Nachbildung verschärfter natürlicher Bedingungen."
..., so dass, auch wenn es in der Impfmittelforschungsdisziplin vielleicht bislang nicht möglich gewesen ist (falls das überhaupt stimmt), ich nicht von vorneherein einsehen mag, weshalb es nicht prinzipiell möglich sein sollte. Anders als der Autor meint.