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  • M.O.I Abt. Wiederbeschaffung

mehr als 1000 Beiträge seit 30.03.2020

"schwere Nebenwirkungen" vs. "schwerwiegende Nebenwirkungen"

Die im Artikel referenzierten "schweren Nebenwirkungen" sind unbestimmt, wenn ich mich recht entsinne war im Zusammenhang der Provita-Daten da von einer Krankschreibung für einige Tage die Rede.

Hingegen sind "schwerwiegende Nebenwirkungen" relativ präzise - ehemals im MPG, mittlerweile durch MPDG bzw, EU-Verordnung - definiert sind:

"58. „schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis“ bezeichnet ein unerwünschtes Ereignis, das eine der nachstehenden Folgen hatte:
a) Tod,
b) schwerwiegende Verschlechterung des Gesundheitszustands des Prüfungsteilnehmers, die ihrerseits eine der nachstehenden Folgen hatte:
i) lebensbedrohliche Erkrankung oder Verletzung,
ii) bleibender Körperschaden oder dauerhafte Beeinträchtigung
einer Körperfunktion,
iii) stationäre Behandlung oder Verlängerung der stationären
Behandlung des Patienten,
iv) medizinische oder chirurgische Intervention zur Verhinderung einer lebensbedrohlichen Erkrankung oder Verletzung oder eines bleibenden Körperschadens oder einer dauerhaften Beeinträchtigung einer Körperfunktion,
v) chronische Erkrankung,
c) Fötale Gefährdung, Tod des Fötus oder kongenitale körperliche oder geistige Beeinträchtigungen oder Geburtsfehler" (EU-Verordnung 2017/745, Artikel 2)

Der Autor verweist in seinem Artikel auf die Gefahr des Vergleiches "Apfel vs. Birnen",
verfällt dann (möglicherweise im Angesicht seines Taschenrechners) leider genau dem von ihm angemahnten Umstand.

Weiterhin setzt das PEI die n:1000-Relationen im Sicherheitsbericht immer pro Dosis an. Um also hieraus ein Risiko für eine "Impfung" zu ermitteln, sind die Impfempfehlungen der STIKO zu berücksichtigen, die mittlerweile bis zu vier Dosen, also eine "Impfserie" umfassen.

Die Daten der Provita und ebenso die von Matthes betrachten hingegen nur "Geimpfte", setzen die Nebenwirkungen also nicht ins Verhältnis zu den jeweiligen Dosen.

Ein weiter systematischer Unterschied, dem der Taschenrechner nicht auf die Schliche kommt.

Ich will die Daten an sich nicht interpretieren, die Aspekte wurden in diversen Threads zu diesem Artikel schon angesprochen. Aber vielleicht soweit der Hinweis an den Autor, dass er in seinem Artikel dem wissenschaftlichen Anspruch, den er immer wieder vorträgt, nicht wirklich gerecht wird.

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