Die Konsequenz daraus wäre aber, dass man das (moralische und juristische) "Recht" hätte, Gleiches mit Gleichem zu "rächen". Nach dem (biblischen Motto: Auge für Auge. Zahn für Zahn)
Ich hielt das auch mal eine Zeit lang für (ethisch !) legitim. Bin aber schon seit längerer Zeit (obwohl ich kein Absolut- Pazifist bin) zu einer anderen Überzeugung gekommen. Natürlich ohne absolut "sicher" zu sein - was aber eh selbstverständlich sein sollte.
Diese Konsequenz wollte ich damit aber gar nicht andeuten!
Zumal sich für den europäischen und deutschen Antisemitismus an Palästinensern zu rächen eine schräge Rechtfertigung wäre.
Ich glaube (!) wir wissen beide, dass das Antisemitismus- Thema nicht immer zwangläufig nur aus rein humanitären Motiven in die politische Landschaft eingebracht wird. Bekanntlich sind gewisse Teile der israelischen Regierungen bzw.Parteien (oder deren Verbündete weltweit usw.) aus bekannten Gründen der Überzeugung, dass ihre "nationalen Interessen" auch durch deutliche Überschreitung jeglicher (humannitär-) ethischer Maßstäbe zu wahren seien.
Oh ja.
Um so politisch rechter die Bündnisse, desto mehr verschoben sich die Maßstäbe.
Wobei ich mich frage, ob es für DIE (wenn auch vielleicht nur relative) WAHRHEIT überhaupt falschen Beifall bzw. Beifall "von einem falschen Lager" geben kann.
Es würde mich freuen, wenn man überhaupt eine gewisse Wahrheitsorientierung wieder verpflichtend machen könnte.
Aber das ist eben der Unterschied zwischen einem halbwegs glaubwürdigen Humanisten und Leuten , die moralische Argumentation nur aus "egoistischen" (geo-) bzw. politikstrategischen Nützlichkeitserwägungen einsetzen.
Sehr schön gesagt!