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Avatar von crumar
  • crumar

mehr als 1000 Beiträge seit 08.03.2007

"Polarisierung", nicht existente politische Spektren und IdPol

Vielen Dank für die Links, die natürlich einen politischen bias haben - was ich dir hier gar nicht vorwerfen möchte.

Meine Frage ist eigentlich eine ganz andere: Was für eine politische Relevanz haben die politischen Auseinandersetzungen in den USA eigentlich wirklich für Deutschland?

Wir haben folgendes (zum Glück) nicht:
- einen vom Volk gewählten Präsidenten, der angeblich über den Parteien steht,
- Mehrheitswahlrecht,
- nur zwei politische Parteien.

Es gibt in den USA kein politisches Spektrum zu wählen.
Zur Wahl stehen zwei Parteien und zwei ihrer Kandidaten und Schluss.
Ich finde den Ausdruck "Polarisierung" oder "die Linke" oder "die Rechte" vor diesem Hintergrund leicht schräg.
Die Anderen sind immer "die Rechte" oder "die Linke".
Das politische System begünstigt die Mentalität "the winner takes it all" und benachteiligt Kompromisse und Verhandlungslösungen.

Mir kann auch niemand erzählen, die ideologische Kluft zwischen Trump und Clinton einerseits, bzw. Trump und Biden wäre unüberbrückbar gewesen - zwei Neoliberale verschiedener Geschmacksrichtungen.
Genau deshalb - das ist meine Einschätzung - gab es auch den identitären Budenzauber in voller Lautstärke.
Denn eine politische Ansicht kannst du wählen, eine Hautfarbe, ein Geschlecht oder eine sexuelle Orientierung nicht.
Die Illusion ist hingegen, eine Hautfarbe, ein Geschlecht oder eine sexuelle Orientierung sei bereits eine politische Ansicht.

Wie irrelevant die Ausgangslage der USA bei uns ist, kann man rein numerisch an dem Anteil der Schwarzen, Asiaten und Menschen spanischer Herkunft (das sind die "Rassen" der Minderheiten in den USA) an der deutschen Bevölkerung sehen.
Ich behaupte mal, ca. 99,5% der Deutschen sind nicht schwarz.
Und Türken sind in den USA Weiße - dumm gelaufen.

Von daher finde ich das Kaspertheater, hier BLM und USA zu spielen hochgradig aufgesetzt und irreal. Der hiesige Versuch "Migrationshintergrund" als Hautfarbe auszugeben ist peinlich, denn die größte Migrantengruppe hat einen polnischen Hintergrund und das sind Weiße.

Hier sind wir auch wieder beim Ausgangspunkt der Diskussion: Heinrich hat den modischen Mist "NEU! Aus USA!" einfach nur nachgeplappert.
Wie 99% der "Lifestyle-Linken" auch.

Ich wiederhole meine Frage: Was für eine politische Relevanz haben die politischen Auseinandersetzungen in den USA eigentlich wirklich für Deutschland?
Außer dass es permanent und penetrant behauptet wird sehe ich keine.

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