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Avatar von crumar
  • crumar

mehr als 1000 Beiträge seit 08.03.2007

Hier ist die Problematik in ihren Konsequenzen noch nicht angekommen

Ich habe mir den legendären Text von Peggy McIntosh zu den "Weißen Privilegien" heruntergeladen und dachte, jetzt kommt ein dickes theoretisches und historisches Werk mit empirischen Belegen.
Es waren ausgedruckt sieben (7) Seiten anekdotischer Evidenz und der größte Teil der "Privilegien", die sich angeblich der Hautfarbe verdanken, waren ganz ordinär sozioökonomischer Natur. Geschrieben wird über den armseligen Text, als hätte dieser den Status einer bewiesenen Theorie.

In der Diskussion werden seitens der "xxx-studies" generell Hypothesen und Unterstellungen behandelt, als wären diese ohne Beleg und Beweis wahr oder überhaupt eine "Theorie".
Wenn man Texte aus der Ecke durchgeht, dann gründet ein Rudel solcher "Wissenschaftler" ein Zitierkartell, in dem sich die Evidenz der Hypothese schon darin zeigt, dass sie von anderen "Wissenschaftlern" ebenfalls verwendet werden. Die genauso arbeiten.

Ich habe mir einmal den Spaß gemacht, die tatsächliche Herkunft des Begriffs "Toxic Masculinity" zu erforschen und bin darauf gestoßen, er wurde von einem Psychologen geprägt, der mit Männern im Knast gearbeitet hat. Es war also nicht nur ein situativ entstandener Begriff, sondern die gemeinte "toxische Männlichkeit" war genau die, die diese Männer erst in den Knast gebracht hat.

Das Label auf alle Männer oder (traditionelle) Männlichkeit insgesamt zu pappen (was die APA getan hat) hat, außer dem propagandistischen Zweck der Herabsetzung von Männern, keinerlei Wert oder bietet irgendwelche Erkenntnisse.
Eine Wissenschaft, die Politpropaganda betreibt und betreiben will, hat aufgehört Wissenschaft zu sein.

Damit einhergehend wird in den USA immer schlimmer, was hier als "Grade Inflation" bekannt ist. Die meistvergebene Schulnote in den USA ist mit 40% inzwischen ein A (= 1). In Harvard ist der Median der vergebenen Noten ein A. Wie geht das? Das ist völlig irreal.
Die SAT-Ergebnisse (Studierfähigkeitstest, im Grunde IQ-Test) sinken hingegen schon seit Jahrzehnten (aus dem Grund kommt regelmäßig eine neue Methodik, die letzte ganz klar, um Frauen zu bevorzugen).

Jeder kennt den "Dunning-Kruger-Effekt" aus dem Jahr 1999/2000, der die Neigung zeigt, die eigenen Fähigkeiten drastisch zu überschätzen.
Was kaum berichtet wird und demzufolge bekannt ist, sie erforschten zwar den Effekt in Experimenten an der Cornell University, aber nicht an einem breiten Spektrum der Bevölkerung, sondern ausschließlich an Studenten, präziser: hauptsächlich Studenten der Psychologie.

Um das nicht gar zu auffällig werden zu lassen, hat das Sample weder Angaben zum Durchschnittsalter der Teilnehmer und auch nicht zum Geschlecht. Die Autoren meinen treuherzig, beide Geschlechter wären prozentual von dem Effekt gleich betroffen - der Frauenanteil der Studenten der Psychologie ist 75%. ;-)

Zwei der Tests untersuchten Fähigkeiten in Grammatik und in Logik, in denen die Hälfte der Studenten, die sich vorab überdurchschnittlich einschätzten, zu einem Viertel unterdurchschnittlich und einem weiteren Viertel weit unterdurchschnittlich abschnitten (ihre Fähigkeiten schätzten überhaupt nur ein Viertel korrekt ein).
Meine These: Wer bereits in der Schule "gelernt" hat, für Leistungen, die objektiv nur ein C wert sind, gibt es dennoch ein A-, hat es später schwer, seine Fähigkeiten korrekt einzuschätzen. Dann wäre das aber kein Problem der (individuellen) Persönlichkeit, sondern des (Schul-) Systems.

Wenn man nun weiß, Cornell gehört (wie Harvard) zur Ivy League (also selektiver Elite-Uni) und im SAT-Test werden "verbal skills" und "mathematical skills" abgefragt, dann muss man sich doch fragen, wie das vereinbar sein kann.
Also: Wie sind die überhaupt nach Cornell gekommen?
Und noch viel schlimmer: Wo landen die mit ihrem Abschluss später (siehe APA)?

Viele kennen mich in diesem Forum als Linken und denken wahrscheinlich, ich kultiviere hier ein "antiamerikanisches" Ressentiment (das es in der Linken bedauerlicherweise gibt), aber mir macht diese Entwicklung und die Aussicht, dass es in Deutschland genauso wird einfach nur eine Heidenangst.
Immer wenn ich Anzeichen für dieses "dumbing down" sehe, bekomme ich eine Gänsehaut.
Denn das ist m.E. eine Abwärtsspirale.

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