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Avatar von crumar
  • crumar

mehr als 1000 Beiträge seit 08.03.2007

Wenn Relativierung nichts bringt

Hi Little Louis,

Denn da spielen eventuell doch noch andere (und eventuell noch unbekannte "Variable" mit. Bekannt ist ja auch , dass weder exzellente IQ- Messergebnisse noch excellente (echte) Abschlüsse ein (sicherer) Garant für späteren "Lebenserfolg" oder Berufserfolg (oder z. B. herausragende Forscherleistungen) sind.

Korrekt. Auch der SAT-Test sagt über den Studienerfolg bezogen auf das zweite Semester nichts aus.
Aber das ist nicht der Punkt.
Weil der "Glauben" existiert, ist der Glauben real.
Es ist so, als würdest du dich als Atheist hinstellen und sagen: "17% aller Deutschen glauben nicht an einen Gott und höhere Mächte" und souverän ignorieren, 83% aller Deutschen sind nicht deiner Meinung.
Sollte man zur Kenntnis nehmen.

Die Gefahr einer (weiteren ?) ideologie- bzw. Politik- induzierten "Verwässerung" des Wissenschaftsbegriffs bzw. der Wissenschaften generell besteht natürlich.
Aber ist das oft nicht auch schon bisher , bedingt durch andere Motivationen, der Fall (gewesen). ? Wobei ich sogar die (angeblich) "härtesten" Naturwissenschaften mit einschließe.

Auf deiner Skepsis ruhen sich Pi mal Daumen über 80% aller Wissenschaftler (m/w/d) aus.
Die Idee, es wäre "Wissenschaft" eine Veranstaltung, die "Nikotin ist gut für deine Nerven" (sponsored by Philip Morris) in etwas verwandelt, was dann "es gibt 2345 Gender" EBENSO gerechtfertigt werden lässt ist das, was Wissenschaft ruinieren wird.

Die Idee, dass es gar keine Wahrheitsorientierung und keine objektive Realität gibt, an dem sich Wissenschaft zu orientieren und zu beweisen hätte ist wiederum der Grund für deine Skepsis.

Das ein Tabakkonzern dein gesundheitliches Wohl aus Eigeninteresse nicht verfolgt, macht einen Schwachsinn von Politaktivisten aber nicht besser, sondern auf andere Art und Weise absurd.

Beobachte (te) man nicht auch bei den kompetentesten Naturwissenschaftlern gelegentlich (manchmal aus Eitelkeit usw.) eine gewisse Voreingenommenheit bezüglich der Kompetenzen der eigenen Person (Ich habe hier eine Spitzenleistung verbracht, also bin ich auch überall sonst "super") ? Oder eine gewisses Maß an "Überschätzung" oder Kritikunfähigkeit bezüglich der eigene Theorien . (Soziologischer oder psychologischer bzw "theorieinduzierter "bias") ?
Oder ähnliche Schwächen, die doch eigentlich aufgrund von überragender Intelligenz und wirklich harter fachlicher Auslese nicht (mehr) vorhanden sein dürften?

[Will sagen: "Sich in die Tasche lügende" Wissenschft ( -ler) gab und gibts wahrscheinlich auch außerhalb der "Gender- Wissenschaften".
Aber auch bei deren (berechtigter) Kritik ist Vorsicht geboten:

Jede mögliche Kritik von "bias" ist so weit erfasst, es ist geradezu ermüdend, wie Sozialwissenschaften jede Form von möglicher "Voreingenommenheit" bereits ins Kalkül genommen haben.

Was die Frage aufwirft, warum der "alte heterosexuelle weiße Mann" hat jemals als Hassfigur hat entstehen können, auf den sich diese "vorurteilsfreien" xxx-studies haben einigen können.

Mein Tipp ist, weil es der kleinste gemeinsame Nenner von xxx-studies gewesen ist, bevor sie überhaupt xxx-studies haben seien können - gesponsort von alten heterosexuellen weißen Männern.

Allzuschnell vergisst man im Eifer der (wissenschaftlichen) Empörung, dass es durchaus faktische Ungleichbehandlungen gibt. Was ich als "humanistischer" (humanistischer -ist für mich aber eine Selbstverständlichkeit, denn ich bin aus humanistischen Gründen "links") Linker auch weiterhin Scharfer Kritik unterziehen sollte.

Das ist eine falsche Einschätzung deiner eigenen Person.
Du wirst jede Ungleichbehandlung ignorieren, die dich als MANN betrifft.
Du wirst brav mindestens fünf Jahre früher sterben als eine gleichalte Frau.
Und du wirst irgendetwas erfinden, warum das gerechtfertigt ist.

Allerdings - und jetzt sind wir bei "Aufstehen/Wagenknecht" - nicht auf Kosten der wahrscheinlich prioritären generellen Kritik an einer (nicht nur ökonomischen) Benachteiligung bzw. Schlechterstellung eines erheblichen Anteils von "Mitbürgern" "aller Geschlechter" :-) und "aller "ethnischer oder kultureller "Herkünfte".

Wagenknecht ist eine Frau und ihr Vater kommt aus dem Iran.
Was möchtest du mir eigentlich sagen?
Ich darf ihr nicht zuhören, weil sie eine "Frau" mit "Migrationshintergrund" ist?

Ich habe es früher gehasst, dass mir jemand vorschreibt, dass wer etwas sagt wichtiger ist als was er sagt und dabei bleibe ich.
Unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht und sexueller Orientierung.

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