stärker in einen Dialog mit den Bürgern zu treten. Das waren die Piraten. Alle anderen Parteien betrachten die Bürger als mehr oder weniger lästiges Übel, mit dem man sich notgedrungen alle vier bis fünf Jahre herumschlagen muss.
Welche der etablietren Parteien hat denn sonst mal den Versuch unternommen, das Internet als Medium zu nutzen und als Chance zu sehen, in einen besseren Dialog mit dem Bürger zu treten?
K E I N E !
Von den Blockparteien höre ich nur, dass die manche Entgleisung als Vorwand nehmen wollen, um die Meinunsgfreiheit im Internet durch Klarnamenpflicht, Vorratsdatenspeicherung, Uploadfilter und Störerhaftung gaaaaaanz schnell wieder einzuschränken.
Der "Dialog" in der BRD hat so lange im Sinne des Establishments funktioniert, wie er als Einbahnstraße und Monolog funktioniert hat. Hier die Think-Tanks und Spin-Doktoren, die Papageien und Sprachrohre auf der einen Seite. Und dort auf der anderen Seite die Empfänger der gefilterten Nachrichten auf der anderen Seite. Eine Rückkopplung gab es vor dem Internet nur in Form von Leserbriefen, und da konnten die Redaktionen wunderbar sieben. Ich erinner mich noch an einen Versuch im WDR, mit der Radiothek ein Forum für die Jugend zu öffnen. Dieser Versuch wurde auf Intervention des von den Parteien dominierten Rundfunkrats ganz schnell beendet, als die dort gesendeten Beiträgen dem Establishment zu kritisch wurden.
Also, erzählt mir bitte nichts von Umgangsformen und einem Dialog. Politik, Establishment und Oligarchen wollen keinen Dialog mit den Bürger und erst recht keinen ergebnnisoffenen Dialog, der sie am durchregieren hindert.
Vereinzelt schlechter Umgangston und radikale Äußerungen dienen dem Establishment nur als Vorwand, um den Bürgern ihre Freiheiten einzuschränken. Gäbe es sie nicht, würden sie halt was anderes erfinden. Terrorismus und Kinderpronografie taugen ja auch als Mittel, um alles ohne Rücksicht auf Bürgerrechte durchzudrücken.