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  • AHauschild

343 Beiträge seit 06.08.2003

Re: Reaktionen der Türkei

ratwol22 schrieb am 12.10.2023 20:51:

AHauschild schrieb am 12.10.2023 20:28:

fuckup2 schrieb am 12.10.2023 18:18:

kid1212 schrieb am 12.10.2023 16:44:

Der Autor geht ziemlich oberflächlich auf diese Reaktionen ein.

So hat Erdogan mit Putin telefoniert.
Beide sind sich einig, dass nur eine 2- Staatenlösung den gordischen Knoten lösen kann.
Heute tagte das türkische Parlament hinter verschlossenen Türen.

Aus Pakistan ist zu hören, das man bei einem Israelischen Einmarsch in Gaza, bereit ist der Hamas ballistische Raketen zu liefern.

Die UN ist zwar nicht die arabische Welt, trotzdem sollte man mal erwähnen, daß die Berichterstatter der UN neben den Gräueltaten der Hamas auch die jetzigen Aktionen der Israelis als Kriegsverbrechen einstufen.

Man kann wohl mit Recht von einem Pulverfass mit bereits brennender Lunte sprechen.

Die Palästinenser haben jederzeit die Möglichkeit die Hamas-Mitglieder und insbesondere die Führung handlich verpackt an der Grenze abzuliefern. Sich als Geisel bereit zu stellen ist nicht nur Ausdruck eines Stockholm-Syndroms sondern einer Mittäterschaft. Am Ende sind es Millionen feindlicher Komabattanten.

Hallo kid1212 und Worfler, vielen Dank.

Hallo fuckup2: ja, einfach die Hamas- und Islamischer Dschihadkämpfer einkassieren, und den Israelis überreichen.
Warum sollte die Bevölkerung das tun? Die Kämpfer sind mächtig, sie haben die Waffen. ist also schwierig.
Aber ein zweiter Grund: Es sind auch ihre Nachbarn, Verwandten und Bekannten, die das gleiche Schicksal hatten wie die Zivilbevölkerung. Tod und Elend durch die Israelis, die Siedler und die Armee. Jede Familie in Gaza hat Mitglieder in den jahrelangen Kämpfen verloren. Ich wette, dass, wenn einmal eine Biografie über einen der Fußvolk-Hamaskämpfer geschrieben würde, man sehen könnte, wie seine Kindheit von Tod und Verlust von geliebten Menschen oder von der ganzen Familie geprägt ist.

Vielleicht war diese Brutalität, die sie an den Tag legten, nicht nur Ausdruck einer islamistischen Gesinnung, sondern Gefühle, die leider auch sehr menschlich sind: Rache, Wut und Hass auf die, in deren Namen ihnen so was angetan wurde. Leider muß man sagen, Israel hat sich seine Terroristen selber geschaffen. Gewalt gebiert immer wieder Gewalt und diese todbringende Spirale muss endlich durchbrochen werden, da haben Sie völlig Recht.

Wer aber schützt die verbleibende Bevölkerung, wenn diese die Hamaskämpfer ausliefern würde, oder auch wenn die Israel Defence Force Gaza dem Erdboden gleichmacht und alle Kämpfer tötet/ gefangennimmt, dann vor weiterer Vertreibung, vor der Rache der Siedler, die ja immer zurückkehren wollen, vor rechten Israelis oder vor der Armee oder der Rache der israelischen Bevölkerung? Wer garantiert ihre Sicherheit und kontrolliert, dass keiner aus Gaza mehr etwas Böses im Schild führen kann? Die Armee etwa? Das wird ja dann wohl wieder ein Besatzungsregime hinauslaufen.
Schon mal darüber nachgedacht? Sie können nicht davon ausgehen, dass die überlebenden Witwen und Waisen mit Fähnchen und Jubel die israelischen "Befreier" empfangen werden. Das werden sie genauso wenig tun wie die russischsprachigen Ukrainer, von denen Wladimir Putin ja erwartet hat, dass sie die "Befreiungs"- Armee freudig begrüßen. Im Gegenteil, auch die russischsprachigen Ukrainer haben in den ersten Tagen der Invasion 2022 sich passiv verhalten oder sogar der russischen Armee entgegengestellt.
Gegen ein Besatzungsregime ist sogar bewaffneter Widerstand von Zivilisten im Völkerrecht zulässig.

Bitte was?
Die Hamas ist die Schutzmacht der Palästinenser?

Völkerrechtlich ist der Verbleib von israelischen Soldaten keine Besatzung, sondern die Mißachtung des Status eines UN-Mandatsgebietes und die Mißachtung der Exekutive der UN!
Und daraus folgt: die Schutzmacht der Palästinenser ist die UN und das UN-Militär!

Der Hamas sind Zivilisten herzlich EGAL - paßt das endlich auf Euren Bildschirm?

Hallo ratwol22, das ist natürlich richtig, wie Sie schreiben. Aber Gaza zählt nach wie vor zu den von Israel "besetzten Gebieten" und untersteht zwar rechtlich, aber nicht faktisch der UNO. Die UNO hätte wenn sie wirklich die Schutzmacht ausüben wollte, von mir aus dort schon viel früher hineingehen sollen, aber das ist schwierig.
Israel hat auch nie von den dutzenden UN-Resolutionen umgesetzt. Es war ihnen schlicht egal.

Ich frage mich außerdem, ob die UNO tatsächlich in der Lage wäre, in diesem entstehenden politischen Minenfeld nach einer kompletten Zerstörung der Hamas als Ordnungsmacht zu agieren.
Es ist nicht garantiert, dass, wenn die Hamas weg ist, dort Ruhe einkehrt. Dazu gibt es vielleicht noch Reste der Fatah z.B., die vielleicht wieder aufleben könnten. Der islamische Dschihad ist auch noch vorhanden, Mohammed Dahlan lebt auch noch, Oder sie bekommen Rückendeckung aus der WestBank, aus Syrien, oder..... Denken Sie an die erbitterten Kämpfe der verschiedenen Organisationen nach dem Rückzug der israelischen Armee. Da gab es auch viele Opfer, auch unter Zivilisten.

Die UNO-Friedenstruppen waren dreimal in der Region, beim ersten Mal in der Suezkrise, beim zweiten Mal nur als Beobachtertruppe im Libanon, beim dritten Mal am Ende des Yom Kippur Krieges, um den Waffenstillstand zwischen Ägypten und Israel zu überwachen. Es ging also um staatliche Konfliktbeteiligte. Ob sie ein sogenanntes "robustes" Mandat hatten, weiß ich nicht mehr. Die Peace Keepers hatten bisher noch keine Mission in dem asymmetrischen Konflikt zwischen dem nichtstaatlichen Akteur, also den Palästinensern und Israel. Und soweit ich weiß, muß dem Einsatz der Friedenstruppen zugestimmt werden. Das hat Israel, soweit ich mich erinnere, bisher nie getan.

. Übrigens gibt es so etwas wie ein UN-Militär nicht wirklich. Für jeden Friedensmission wird eine Truppe aus Soldaten, die von verschiedenen Staaten gestellt werden zusammengestellt.

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